Zu erheblichen Problemen ist es zum Jahreswechsel in der Ausländerbehörde der Universitätsstadt Marburg gekommen. Zeitweilig wurden Uniformierte des städtischen Ordnungsamts eingesetzt, um Unruhen wegen der schleppenden Abwicklung von Anträgen und der Zurückweisung Antragstellender wegen mangelnder Kapazitäten der Behörde zu beschwichtigen.
Mun arbeiten der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Stadt zusammen daran, die Situation zu verbessern. Zwei Fachleute des Kreises helfen aus, um die Zeit bis zur Besetzung neu ausgeschriebener Stellen zu überbrücken.
„Wir freuen uns außerordentlich, dass der Landkreis Marburg-Biedenkopf in der Tradition der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit unserer Anfrage entsprochen hat“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Katja Gohlke und Patrick Inacker hatten sich freiwillig für die Aufgabe gemeldet, von Montag (16. Januar) bis Freitag (10. Februar) in der Ausländerbehörde der Universitätsstadt Marburg auszuhelfen. „Ihnen gilt unser besonderer Dank“, sagte der Oberbürgermeister.
„Es ist für uns selbstverständlich, dass wir in der kommunalen Familie über Behörden- und Zuständigkeitsgrenzen hinweg helfen, wenn Engpässe auftreten“, sagte Landrätin Kirsten Fründt. „Die vorübergehende Abwesenheit der beiden Kreismitarbeiter wird kollegial von den anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Fachabteilung gemeinschaftlich ausgeglichen.“
Ausschlaggebend für den Mehraufwand in der Ausländerbehörde der Kommune ist das seit 2011 per Bundesgesetz geltende Verfahren zum neu eingeführten elektronischen Aufenthaltstitel. Die Zahl der Vorsprachen in der Ausländerbehörde Marburg ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 Prozent gestiegen und hat sich im Vergleich zu 2011 mehr als verdoppelt. Der Magistrat hat zur Verbesserung der Situation für die Antragstellenden sowie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reagiert und mit dem von der Stadtverordnetenversammlung im Herbst beschlossenen Stellenplan die Zahl der Stellen weiter erhöht: von 9,6 Stellen zu Beginn des Jahres 2016 wurde der Stellenplan für 2017 auf 14,5 Stellen aufgestockt. Zudem sind organisatorische und räumliche Verbesserungen vorgesehen. * pm: Stadt Marburg