Der vielbesungene Wunsch nach weißen Weihnachten ist Wirklichkeit geworden. Marburg liegt am Samstag (25. Dezember) unter einer dünnen Schneedecke.
Erst kurz vor 12 Uhr kommt der Winterdienst, um die Stufen zum Haus freizuschippen. Im Fenster leuchten extra für ihn die elektrischen Kerzen und Sterne. Schneeflocken fallen unablässig vom Himmel herab.
Eine Autofahrerin traut sich deshalb nicht, ihren Wagen auf dem steilen und schlüpfrigen Weg zur Seite zu fahren. Mitten auf dem Weg lässt sie ihn stehen. Ein anderes Auto kommt. Der Fahrer hupt. Doch nichts regt sich.
Daraufhin verlässt er sein Auto und klingelt an mehreren Wohnungen in unserem Haus. Die Autofahrerin wohnt jedoch in einem anderen Haus.
Nach einer guten Viertelstunde kommt sie wieder zu ihrem Wagen. Zwei Autos rutschen nun nacheinander den Hang hinab zur Ketzerbach. Danach kann das zweite Auto auf seinen Parkplatz fahren und dort stehenbleiben.
„I am dreaming of a white Christmas“, sang vor Jahrzehnten mit schmachtender Stimme der erfolgreiche Hollywood-Star Bing Crosby. Für Autofahrerinnen und Autofahrer hingegen ist die weiße Weihnacht nicht immer ein Traum.
* Franz-Josef Hanke