Die Plakat-Aktion „LAUT ist OUT“ macht Werbung für mehr Rücksicht. Dazu gibt es auch einen Video-Clip.
Nach langen Monaten des Lock-Downs sind für viele – gerade junge – Menschen, Treffen und Feiern wichtig. Bei schönem Wetter treffen sich Gruppen in Marburg dazu oft im Freien, am Lahnufer, am Elisabeth-Blochmann-Platz oder in den Parks und Grünflächen der Innenstadt.
Das bringt allerdings auch Konflikte mit sich: Anwohnerinnen und Anwohner beanstanden Müll und Lautstärke. Mit der Aktion „LAUT ist OUT“ möchte die Stadt für mehr Rücksicht werben.
„Vor allem junge Menschen leiden unter den Corona-Restriktionen“, stellte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies fest. „Daher brauchen sie nun verstärkt den sozialen Austausch.“
In Bezug auf die Nutzung von öffentlich zugänglichen Freiflächen führte er aus: „Treffen im Freien statt drinnen helfen in der Pandemie, Infektionen zu verhindern.“ Das bringt allerdings nicht nur Entspannung und Freude, sondern auch Konflikte mit sich.
Anwohnerinnen und Anwohner sind gestört von Müll oder der Lautstärke der Feiernden. Die Stadtverordnetenversammlung (StVV), Ortsbeiräte und das Ordnungsamt rufen daher gemeinsam zu rücksichtsvollem Verhalten auf.
Dafür soll zunächst mit entsprechenden Hinweisen in Form von Plakaten auf das Problem aufmerksam gemacht werden. Der Aufruf „LAUT ist OUT – Rücksicht auf die Nachbarschaft“ soll an problembehafteten Stellen angebracht werden. Insbesondere der Einsatz von mobilen Lautsprechern wie Bluetooth-Boxen soll von 22 Uhr abends bis 7 Uhr morgens unterbleiben.
„Die gewählten Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgesellschaft appellieren, das Ruhebedürfnis und das Eigentum anderer zu respektieren und keinen Müll auf den genutzten Flächen zurückzulassen“, erklärte Bürgermeister Wieland Stötzel den Antrag zur Sensibilisierung für das eigene Verhalten im öffentlichen Raum. „Allen Verständnisvollen danken wir herzlich für ihre Rücksichtnahme und die Zusammenarbeit.“
Während in den stadtpolitischen Gremien meist Beschwerden über Lärm im Vordergrund stehen, sieht Ortsvorsteherin Dr. Sabine Schock vom Campus-Viertel die Umweltverschmutzung an den Lahnwiesen und anderen Grünflächen in ihrem Stadtteil als Hauptproblem an. „Die Plakat-Aktion LAUT ist OUT finde ich gut“, sagte sie und ergänzte: „Noch besser fände ich es aber, wenn alle ihren Müll mitnehmen. Denn zur Rücksicht auf die Nachbarschaft gehört auch der Respekt für die Tier- und Pflanzenwelt.“
Mit diesem Anliegen hat der Ortsbeirat Campus-Viertel mit der Universitätsstadt Marburg und zusammen mit der Adolf-Reichwein-Schule daher den Clip „Sei hipp und nimm mit“ produziert, der auf dem Youtube-Kanal der Stadt online gestellt ist youtu.be/huQq3F3C9P8
. Auch auf der Facebook- und Instagram-Seite der Stadt wird auf das Plakat zur Kampagne und den Videoclip aufmerksam gemacht, denn nicht nur vor Ort, sondern auch im Internet soll für gegenseitige Rücksichtnahme geworben werden.
Wer selbst Poster der Kampagne am eigenem Haus oder auf dem eigenen Grundstück im Marburger Stadtgebiet anbringen möchte, kann das Plakat im A1-
oder im A3-Format im Gebäude des Stadtbüros beim Fachdienst Gefahrenabwehr im Gebäude Frauenbergstraße 35 abholen. Anfragen können Interessierte per Email an Johannes Maaser unter johannes.maaser@marburg-stadt.de stellen.
* pm: Stadt Marburg