Verlängerung der Förderung: Geld für Forschungsgruppe zu Bauchspeicheldrüsenkrebs

Die Erforschung der Tumorumgebung geht in die Verlängerung. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Klinische Forschungsgruppe in Marburg zum Bauchspeicheldrüsenkrebs weiter.
Die Philipps-Universität kann ihre Klinische Forschungsgruppe zum Bauchspeicheldrüsenkrebs fortsetzen, in der die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Wechselwirkung des Tumors mit dem umgebenden Bindegewebe studieren. Für die zweite Förderperiode erhält der Verbund bis zum Jahr 2024 weitere 4,2 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Klinische Forschungsgruppe 325 unter dem Titel „Klinische Relevanz von Tumor-Mikroumgebung Interaktionen beim Pankreaskarzinom“ an der Philipps-Universität besteht seit dem Jahr 2018.
Obwohl Bauchspeicheldrüsenkrebs intensiv erforscht wird, gibt es bis heute nur geringe Heilungschancen. Die Klinische Forschungsgruppe in Marburg verfolgt das längerfristige Ziel, neue Methoden zur Behandlung der Krankheit zu entwickeln. Zu diesem Zweck untersuchen die Forscherinnen und Forscher nicht nur die Tumore selbst, sondern auch das Gewebe, das sie umgibt.
„Zunächst müssen wir den Bauchspeicheldrüsentumor und vor allem auch sein umgebendes Gewebe, die Mikroumgebung, in Funktionsweise und Aufbau besser kennenlernen“, erläuterte der Mediziner Prof. Dr. Thomas Gress. Er ist Sprecher des Verbunds.
Ein wichtiges Merkmal von Bauchspeicheldrüsenkrebs ist die Bildung eines Mantels aus Bindegewebe um den Tumor. Dieser Mantel trägt zur Aggressivität des Tumors bei, der meist schon früh in andere Gewebe streut und gegenüber Chemotherapie überwiegend resistent ist.
„Unsere Klinische Forschungsgruppe ist der einzige Verbund in Deutschland, der sich zentral mit dem tumorumgebenden Gewebe beschäftigt“, erklärte Prof. Dr. Matthias Lauth vom Forschungsbereich der Klinik für Gastroenterologie am Marburger Zentrum für Tumor- und Immunbiologie, der die Forschungsarbeit des Konsortiums leitet. Die Kooperation in der Klinischen Forschungsgruppe baut auf jahrelanger Vorarbeit auf. „Die fortgesetzte Förderung durch die DFG ist eine Auszeichnung für unseren Standort, der sich seit Jahren mit der Interaktion von Tumorzellen und ihrer Mikroumgebung auseinandersetzt“, betonte Gress.
Mit Forschungsgruppen und Klinischen Forschungsgruppen unterstützt die DFG Arbeitsverbünde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich gemeinsam einer Forschungsaufgabe widmen. Auf diese Weise sollen Ergebnisse ermöglicht werden, die sich im Rahmen einer Einzelförderung in der Regel nicht realisieren lassen.
Klinische Forschergruppen sind dabei auf die krankheits- oder patientenorientierte klinische Forschung ausgerichtet. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung mit Ärztinnen und Ärzten sollen wissenschaftliche Arbeitsgruppen dauerhaft in klinischen Einrichtungen implementiert werden.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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