Die Begleitausstellung zur Sommerakademie in der Brüder-Grimm-Stube ist eröffnet. Sie läuft noch bis Freitag (13. August).
Die Marburger Sommerakademie startet am Samstag (26. Juli). Dabei ist die Begleitausstellung „A N N A KÖL L E _mi x e d m e d i a _ 1 7 2 x 4 4 cm_ 1 9 8 0“ bereits eröffnet. Bis Freitag (13. August) erhalten Interessierte in der Brüder-Grimm-Stube am oberen Marktplatz Einblicke in das Werk der Künstlerin Anna Kölle.
„Die besten Entdeckungsreisen macht man, indem man die Welt mit anderen Augen betrachtet“, eröffnete Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies mit einem Zitat von Marcel Proust die Ausstellung. Diese Ausstellung biete sich in ihrer Vielfältigkeit geradezu zu einer Entdeckungsreise im Proust’schen Sinne an. Anschließend würden beispielsweise die Werke Auguste Rodins bestimmt mit ganz anderen Augen betrachtet werden, verriet Spies.
„Ich wünsche uns allen für die kommenden Monate viele solche Entdeckungsreisen in Marburg“, ergänzte Spies. Bei der Sommerakademie fühlten sich viele Teilnehmende ohnehin so: „Das ist für mich wie ein Urlaub in der Karibik“, wurde ein Teilnehmer zitiert.
In diesem Jahr findet die Sommerakademie in der Zeit vom 26. Juli bis zum 13. August wieder mit einem umfangreichen Kursprogramm statt, und die Vorfreude auf das analoge Wiedersehen und Kennenlernen ist sowohl auf Seiten der Teilnehmenden als auch bei den Dozent*innen und dem Organisationsteam groß. „Den Fuß in die Luft setzen und der Kreativität freien Lauf lassen“ ist das Motto der 44. Marburger Sommerakademie, die der Fachdienst Kultur mit den beiden Künstlerischen Leiterinnen Ana Laibach aus Mannheim und Selina Senti aus Berlin entwickelt hat.
„Mit unserem vielfältigen Kursangebot schaffen wir einen geschützten Raum für kreative Prozesse und konzentriertes künstlerisches Arbeiten in kleinen Gemeinschaften“, erklärte die Projektleiterin Britta Sprengel. „Kunst ist ein hohes Gut, wie uns die Pandemie vor Augen gehalten hat.“
Auch Kursleiterin Kölle freut sich schon darauf, in diesem Jahr bei der Marburger Sommerakademie wieder den Porträtkurs anzuleiten. „Das erinnert mich an meine Studienzeiten, daran, wie viele Stunden ich selbst damit verbracht habe, mir intensiv Gesichter und Körper anzuschauen und zu versuchen, die gesehenen Formen in ein anderes Material zu übertragen“, erzählt sie.
„40 Jahre Anna Kölle, was nun?“ fragte sich die in Berlin lebende Künstlerin und dachte, dass es vor dem Ausblick einen Rückblick geben müsse. Passend, dass gerade in dieser Situation die Anfrage kam, ob sie die diesjährige Begleitausstellung zur Marburger Sommerakademie gestalten wolle, in der immer ein*e Kursleiter*in vorgestellt wird. So entstand die Ausstellung „ANNA KÖLLE_mixedmedia_172 x 4 4 cm_1980“.
Alltagsbeobachtungen, theoretische Lektüre und eine Neugierde für sehr unterschiedliche Disziplinen kennzeichnen Kölles Praxis als Zeichnerin, Bildhauerin, Musikerin, „undisziplinierte“ Forscherin und Geschichtenerzählerin. Auf die Frage, ob die Ausstellung eine Art Kernbotschaft enthalte, antwortet die Künstlerin: „Ich würde mich nicht als Botschafterin bezeichnen. Hannah Arendt sagt in dem berühmten Interview mit Günter Gaus: ,Ich schreibe um zu verstehen?. Und sie bezeichnet Denken als einen Dialog mit sich selbst. Das passt ganz gut für meine Auffassung vom Kunst schaffen. Nur, dass der Dialog bei mir eben im Wesentlichen bildnerisch ist.“
Auch ein Ausstellungsbesuch wird in diesem Jahr wieder ohne Voranmeldung möglich sein. Darüber hinaus kann die Ausstellung unter www.marburg.de/brueder-grimm-stube digital besucht werden.
Neben den Bildern gibt es auf der Seite der Brüder-Grimm-Stube Audioguides zum Herunterladen. Diese Filme können einen dann vom eigenen Endgerät aus vor Ort durch die Ausstellung führen.
„So werden die im letzten Jahr aus der Not geborenen Audioguides und die digitale Ausstellungsversion in diesem Jahr zum Bonus für diejenigen, die etwas mehr Informationen wollen oder gerade nicht in Marburg sein können“, , erklärte Ariadne Hohndorf vom Fachdienst Kultur. „Vor Ort kann die Ausstellung nun also sogar mit einem Sinn mehr erlebt werden“
Die Ausstellung ist vom 19. Juni bis 18. Juli, samstags und sonntags, von 13 bis 17 Uhr, und vom 20. Juli bis 13. August, dienstags bis sonntags, von 13 bis 18 Uhr, ohne Voranmeldung geöffnet. Weitere Informationen gibt es beim Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg unter der E-Mail-Adresse kultur@marburg-stadt.de. Informationen zur Ausstellung gibt es auf www.marburg.de/brueder-grimm-stube und brueder-grimm-stube@marburg-stadt.de. Mehr zur Sommerakademie ist zu finden unter www.marburg.de/sommerakademie undsommerakademie@marburg.stadt.de.
* pm: Stadt Marburg