Innovativ weiter: Gründungsgeist in Marburg gestärkt

Der Gründungsgeist in Marburg wächst. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf erreicht einen bundesweiten Spitzenplatz bei der Gründungsneigung.
Im NUI-Regionenranking des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) zeigt sich, dass die Gründungsneigung in Mittelhessen und speziell im Landkreis Marburg-Biedenkopf überdurchschnittlich stark angestiegen ist. Auch am Marburger Institut für Innovationsforschung und Existenzgründungsförderung (MAFEX) der Philipps-Universität spürt man den Gründungsgeist und weiß diesen gezielt zu fördern.
Neue Unternehmerische Initiative, kurz NUI, nennt das IfM seinen Indikator, auf dessen Basis die Forscherinnen und Forscher jedes Jahr ihr Regionenranking begründen. In der vor kurzem erschienenen Ausgabe für 2019 zeigt sich, dass die Gründungsneigung in Mittelhessen weit überdurchschnittlich gestiegen ist.
So hat sich der NUI-Wert für Mittelhessen von 2018 bis 2019 um 5,1% gesteigert. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf lag 2019 mit einem NUI-Wert von 184,1 sogar auf dem 9. Platz was die Gründungsaktivität aller deutschen Landkreise anbelangt.
„Damit rangiert Marburg-Biedenkopf vor wirtschaftsstarken Metropolen wie Frankfurt am Main, Hamburg, Stuttgart oder der Startup-Hochburg Berlin“, erklärte Matthias Beurer vom MAFEX. „Am MAFEX sind wir uns dem enormen Potenzial der Universität hinsichtlich innovativer und wissenschaftsbezogener Geschäftsideen für den Landkreis bewusst und fördern dieses geziel.“
Seit 2017 führt das MAFEX einen hochschulweiten Ideenwettbewerb durch, der die Gründungskultur an der Philipps-Universität stärken soll und den Gewinnerinnen und Gewinnern eine Anschubfinanzierung bietet. Andere Formate mit grundlegenden Inhalten der Startup-Gründung wie Lunch Lectures, Doktorandenkurse oder Lehreinheiten explizit für Studierende der Naturwissenschaften und Medizin sollen sowohl Studierende als auch das wissenschaftliche Personal für das Gründungspotenzial sensibilisieren.Das MAFEX Startup-Lab bietet Gründerinnen und Gründern unentgeltliche Co-Working Arbeitsplätze.
Dort können Sie ihre Geschäftsidee in einem kreativen Umfeld, begleitet durch die Expertise des MAFEX-Teams, zur Marktreife bringen. 2020 wurde mit dem mittelhessischen Startupnetzwerk StartMiUp ein Verbundprojekt gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Technischen Hochschule Mittelhessen angestoßen, um die bestehenden Strukturen zur Förderung der Gründungen aus den Hochschulen heraus zu bündeln und auszubauen.
Das langfristige Zie ist der Transfer aus Wissenschaft in Wirtschaft und Gesellschaft. In den gut fünf Jahren seit Bestehen des MAFEX-Instituts wurden so bereits 26 innovative Gründungsvorhaben erfolgreich ausgegründet. Nicht zuletzt durch Beratung und Unterstützung des MAFEX erhielten viele Gründungsvorhaben darüber hinaus öffentliche Fördergelder zur Anschubunterstützung.
Acht Gründungsteams erhielten eine Förderung durch das Hessen Idee-Stipendium, sieben das renommierte EXIST-Gründungsstipendium des Bundeswirtschaftsministeriums.
„Im krisenhaften Corona-Jahr 2020 konnten wir soga in die Königsdisziplin der universitären Gründungsförderung vorstoßen“, berichtete Beurer. „Das Bundeswirtschaftsministerium fördert die an der Universität Marburg entwickelte Plattform GeoEngine mit über 700.000 Euro im Rahmen der Förderlinie EXIST-Forschungstransfer, die staatliche Fördermaßnahme mit dem größten finanziellen Volumen für wissenschaftsbasierte Gründungen.“
Das Team vom MAFEX ist sich sicher: „Das sind tolle Erfolge, die zeigen, wie wichtig und fruchtbar unsere Aktivitäten sind. Wir werden mit unserem Beratungs- und Service-Angebot weiterhin dazu beitragen, Wissenschaft gewinnbringend in die Gesellschaft zu überführen.“

* pm: Philipps-Universität Marburg

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