In leuchtendem Orange hängen neue Schilder an Laternenmasten in vielen Straßen in der Innenstadt. Das gleiche Motiv findet sich auch auf vier Stadtbussen.
Es zeigt einen Autofahrer, der einen Radfahrer überholt und dabei die vorgeschriebenen 1,50 Meter Abstand einhält. Das ist seit 2020 in der Straßenverkehrsordnung festgelegt.
„Was wir in diesem Jahr zum Schutz vor Corona umsetzen, das gilt auch im Straßenverkehr: 1,5 Meter Abstand muss sein, um uns selbst und andere zu schützen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies dazu. „Im Straßenverkehr ist 1,5 Meter Abstand beim Überholen von Radfahrer*innen mittlerweile auch in der Straßenverkehrsordnung festgeschrieben.“ Das gilt im Straßenverkehr auch noch weiterhin und über die Corona-Pandemie hinaus.
Im Oktober 2018 – zum Start der Kampagne „Marburg Miteinander – fair im Verkehr“ – war die Abstandsregel bereits eines der drei Plakatmotive. Nun hat die Stadt das Motiv überarbeitet und neu aufgelegt, um alle noch mal verstärkt daran zu erinnern: 1,50 Meter Abstand müssen eingehalten werden, wenn Autos im Straßenverkehr Fahrräder überholen möchten.
„Das bedeutet im Zweifel, dass man nicht überholen kann, wenn die Straße nicht breit genug ist“, erläuterte Spies. Deswegen hängt das Plakat auch schwerpunktmäßig in Straßen, in denen das Überholen gar nicht möglich ist oder nur, wenn kein Gegenverkehr da ist.
Zu finden ist es beispielsweise im Pilgrimstein. Insgesamt 150 Doppelplakate hängen in der Stadt – insbesondere in der Innenstadt. Im Stadtbild ist das neue Motiv nicht nur auf Plakaten zu sehen, sondern auch auf vier Stadtbussen, auf der großen Anzeigetafel vor dem Erwin-Piscator-Haus (EPH) und online auf den Kanälen der Stadt Marburg.
Die Verkehrskampagne „Marburg miteinander – fair im Verkehr“ wirbt für ein faires Miteinander im Straßenverkehr. Der begrenzte Platz auf Marburgs Straßen wird von vielen unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern genutzt.
Dabei haben Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrende und der motorisierte Straßenverkehr verschiedene Bedürfnisse und Ansprüche. „Das Wichtigste gilt jedoch für alle: Die Menschen sollen möglichst sicher unterwegs sein“, erklärte Spies.
Um die Sicherheit zu erhöhen, investiert die Stadt Marburg in großen und kleinen Bereichen. Das reicht vom Ausbau der Radverkehrswege bis hin zur Installation von Verkehrsspiegeln.
Zur Sicherheit im Straßenverkehr gehört aber auch, dass alle, die unterwegs sind – egal ob zu Fuß, mit dem Rad, dem Auto oder im Bus – sich an geltende Verkehrsregeln halten und fair und rücksichtsvoll miteinander umgehen. Hier setzt die Verkehrskampagne an.
Gestartet hat die Stadt Marburg die Kampagne im Oktober 2018. Drei Plakatmotiven haben großflächig im gesamten Stadtgebiet und den Internetauftritten der Universitätsstadt Marburg auf drei Themen aufmerksam gemacht.
Das erste Motiv rief insbesondere Fußgängerinnen und Fußgänger dazu auf, sich gerade in der dunklen Jahreszeit hell und auffällig zu kleiden. Das zweite Motiv rief in Erinnerung, dass rote Ampeln deutlich zeigen, dass man anhalten muss – was für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer gilt. Mit dem dritten Motiv machte die Stadt die Regelung bekannter, dass Autos beim Überholen von Fahrrädern einen Sicherheitsabstand von mindestens 1,50 Metern einhalten müssen.
Zum Start des Schuljahrs 2019/20 folgte eine Kampagne die zu besonderer Rücksicht auf Schüler*innen aufrief. In der dunklen Jahreszeit folgte dann der Aufruf „Licht an!“ – der über Monate auf Stadtbussen, online und auch im Internet dazu aufrief, gut sichtbar im Verkehr unterwegs zu sein.
„Mit der Kampagne haben wir bislang viele Menschen erreicht und große Resonanz bekommen“, berichtete Spies. „Damit haben wir ein wichtiges Ziel erreicht: Wir wollten, dass die Menschen sich mit dem Thema Fairness im Verkehr auseinandersetzen.“
Auf 800 Plakaten, 15 großen Werbetafeln, mit einem Kinospot, sechs Stadtbussen und 400 Warnwesten hat die Stadt bereits für „Marburg Miteinander – fair im Verkehr“ seit Kampagnenstart geworben. Im Internet hat Marburg mehr als 60.000 Klicks mit der Kampagne erreicht.
* pm: Stadt Marburg