Außer Diskussion: Stadt engagiert sich gegen Todesstrafe

Marburg beteiligt sich am Internationalen Aktionstag „Städte für das Leben“ am Montag (30. November). Damit engagiert sich die Stadt für die Abschaffung der Todesstrafe.
Im Dezember 2020 stimmt die Generalversammlung der Vereinten Nationen erneut über eine Resolution für ein universales Moratorium der Todesstrafe ab. Um international auf das Thema aufmerksam zu machen, gibt es seit 2002 den Aktionstag „Cities for Life“ – „Städte für das Leben“. Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Universitätsstadt daran: Am 30. November wird das Rathaus wieder grün beleuchtet.
„Es ist uns wichtig, zu zeigen, dass die Stadt Marburg für Menschenrechte und gegen die Todesstrafe einsteht“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Die grüne Beleuchtung unseres Rathauses setzt dabei ein wichtiges Zeichen: Wir, in Marburg, stehen zusammen gegen jegliche Missachtungen der Menschenrechte.“
Daher beteiligt sich die Universitätsstadt Marburg auch 2020 wieder an dem internationalen Aktionstag „Cities for Life“ („Städte für das Leben“). als weltweit größter Mobilisierung von Städten und Bürgerschaft für die Achtung der Menschenrechte und die Abschaffung der Todesstrafe. So wird das Rathaus am Montag (30. November) grün beleuchtet erstrahlen.
2002 hatte die christlichen Gemeinschaft Sant’Egidio den Aktionstag initiiert. In den vergangenen 18 Jahren haben sich daran fast 300 Städte in Deutschland und insgesamt mehr als 100 Länder beteiligt, um die Zivilgesellschaft sensibilisieren – für eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens. Der Aktionstag läutet quasi den nächsten Schritt ein: Im Dezember wird die Generalversammlung der Vereinten Nationen erneut über eine Resolution für ein universales Moratorium der Todesstrafe abstimmen.
2018 stimmten bereits 123 Länder für ein Hinrichtungsmoratorium. Mittlerweile ist die Zahl der Länder auf 142 gestiegen, die die Todesstrafe per Gesetz abgeschafft haben oder in der Praxis nicht mehr anwenden. Wie Sant’Egidio mitteilt, hat Papst Franziskus vor wenigen Wochen in der neuen Enzyklika „Fratelli tutti“ die entschiedene Ablehnung der Todesstrafe von Seiten der Katholischen Kirche wiederholt.
Europa ist zum ersten Kontinent der Erde ohne Todesstrafe geworden. Eine Ausnahme ist nur Weißrussland. Die Tendenz zur Abschaffung setzt sich vor allem auch in Afrika fort.
Im September hat Kasachstan das „Zweite Fakultativprotokoll zum Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte“ unterzeichnet und ist damit die Verpflichtung eingegangen, die Todesstrafe abzuschaffen. In den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) haben die Bundesstaaten Kalifornien und New Hampshire die Todesstrafe abgeschafft; somitist die Zahl der Bundesstaaten ohne Todesstrafe auf 21 gestiegen.
In den vergangenen Monaten zeige sich zudem trotz der Pandemie ein vermehrtes Interesse der Zivilgesellschaft für die Abschaffung der Todesstrafe. Im Gegensatz dazu gebe es jedoch auch wieder steigende Vollstreckungszahlen in bestimmten Teilen der Welt oder mehr Menschen, die eine Wiedereinführung der Todesstrafe fordern. Daher bleibe die Bedeutung dieses globalen Einsatzes für eine Kultur des Lebens bestehen und dringend erforderlich.

* pm: Stadt Marburg

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