Menschen unterstützt: Coronahilfe Marburg weiter aktiv

Die Coronahilfe Marburg bringt weiterhin Hilfesuchende und Freiwillige zusammen. Vom Einkaufen über Apotheken- und Behördengänge bis zum Versorgen von Haustieren reicht das Spektrum der Hilfsleistungen.
Seit rund sechs Monaten werden Freiwillige und Menschen, die aufgrund von Einschränkungen in der Corona-Krise Hilfe benötigen, zusammengebracht.Die Universitätsstadt Marburg und die Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf (FAM) betreiben seit März in Kooperation mit den Trägern des Beratungszentrums (BiP), dem Caritas-Verband sowie dem Projekt „In Würde Teilhaben“ die zentrale Ansprechstelle mit Hotline für Coronahilfe in Marburg. Seit April wird mit“Marburgs Offenes Ohr“ auch ein Sorgentelefon angeboten.
„Wir sind stolz auf die freiwillige Arbeit, die in dieser Krisenzeit von den Marburger*innen geleistet wird“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Die Corona-Hotline hat für unsere Stadt eine besondere Bedeutung: Menschen, die jetzt Hilfe benötigen, dürfen wir nicht allein lassen; und mit unserem breiten Netzwerk können wir unbürokratisch und schnell Hilfe und Unterstützung vermitteln.“
Auch Bürgermeister Wieland Stötzel zog eine positive Bilanz zum halbjährigen Bestehen der Coronahilfe: „Gerade die Stadtverwaltung darf niemanden zurücklassen. Dabei sind wir vor allem froh über die Kooperation mit der FAM und dem BiP-Team. Ohne diese erfahrenen Partner wäre ein so schneller Aufbau und eine so reibungslose Umsetzung der Coronahilfe nicht möglich gewesen.“
Im März wurde die Corona-Hotline innerhalb von eineinhalb Wochen an den Start gebracht. Viel wichtige Unterstützung im täglichen Leben haben die freiwillig Helfenden in Marburg seit Beginn der Corona-Pandemie geleistet.
„Die Coronahilfe ist die soziale Feuerwehr“, beschrieb Geschäftsführerin Doris Heineck von der Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf das Selbstverständnis der Freiwilligenarbeit unter Infektionsschutzbedingungen. „Manche Menschen gehören Risikogruppen an, andere müssen als Urlaubsrückkehrer in Quarantäne – wir haben gesehen, das es immer wieder Leute gibt, die aus verschiedenen Gründen die Hilfe in Anspruch nehmen.“
Derzeit sind mehr als 300 Personen bei der Coronahilfe Marburg registriert. Die Liste umfasst 238 Freiwillige und 63 Hilfesuchende. Allen Hilfesuchenden wurde entweder die benötigte Unterstützung vermittelt oder sie wurden an andere Hilfestellen weitergeleitet.
Die Coronahilfe registriert Personen in Marburg, die Hilfe oder Unterstützung benötigen oder die Hilfe und Unterstützung anbieten. Über die Plattform werden auch Informationen und Beratung bei Fragen zu den Themen Hilfe und Unterstützung zur Verfügung gestellt und das gemeinsame Vorgehen unterschiedlicher Stellen koordiniert. Organisationen und Menschen, die professionell helfen, melden sich dort zu Vernetzungszwecken.
Die meisten Personen, die Hilfe anfragen, benötigen eine Einkaufshilfe sowie Post- oder Behördengänge. Die Coronahilfe bietet darüber hinaus telefonische Besuchsdienste und die Versorgung von Haustieren an.
Da das Leben unter Infektionsschutzbedingungen insbesondere für Risikogruppen auch psychisch sehr belastend sein kann, hat das Team der Coronahilfe zusätzlich das Sorgentelefon „Marburgs Offenes Ohr“ eingerichtet: Das Beratungsangebot soll gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen, ermutigen und durch Telefongespräche mit geschulten Ansprechpersonen niedrigschwellige Unterstützung bieten.
An der telefonischen Beratung beteiligen sich das städtische Pflegebüro, die „Gemeindeschwester 2.0“, der Verein Arbeit und Bildung mit dem von der Stadt Marburg geförderten Projekt „In Würde Teilhaben“, das Projekt „Raus in Leben“ vom Fachdienst Soziale Leistungen, „Leben mit Krebs“ sowie die Kontakt- und Beratungsstelle der Bürgerinitiative Sozialpsychiatrie. Inzwischen rufen bei der Hotline täglich durchschnittlich ein bis drei Menschen an.
Aus diesem Grund sind die Erreichbarkeitszeiten auf zweieinhalb Stunden täglich verkürzt. Außerhalb der direkten Erreichbarkeit ist ein Anrufbeantworter geschaltet.
„Auch in dieser ruhigen Phase vor und während der Sommerwochen kamen immer wieder Anfragen von hilfesuchenden Personen bei uns an“, sagten Viktoria Kosjankow und Johannes Maaser vom Fachdienst Gefahrenabwehr, die die Coronahilfe in der Stadtverwaltung koordinieren. „Daher haben wir uns gemeinsam mit unseren Partnern aus der Zivilgesellschaft dazu entschieden, die Angebote der Coronahilfe beizubehalten. Wir wollen sicherstellen, dass Personen weiterhin die Möglichkeit haben, sich in dieser schwierigen Phase an uns zu wenden, wenn sie anderweitig keine Hilfe erhalten.“
Die Corona-Hotline und „Marburgs Offenes Ohr“ sind erreichbar von Montag bis Freitag von 10 bis 12.30 Uhr unter 06421/201-2000 oder per E-Mail an coronahilfe@marburg-stadt.de.

* pm: Stadt Marburg

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