Erstmals verleiht die Philipps-Universität 2020 den Preis für exzellente Promotionsbetreuung. In zwei Kategorien werden Betreuerinnen und Betreuer für ihr besonderes Engagement in der aktiven Betreuung junger Forscherinnen und Forscher mit je 2.500 Euro honoriert.
Preisträgerin im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften ist Prof. Dr. Kathrin Siebold. Sie lehrt Deutsch als Fremdsprache(DaF). Preisträger im Bereich Lebens- und Naturwissenschaften ist der Biochemiker Prof. Dr. Gert Bange.
„Wir haben den Wettbewerb ins Leben gerufen, um die besondere Bedeutung dieser anspruchsvollen Aufgabe zu würdigen und unsere Wertschätzung für besonders engagierte Betreuerinnen und Betreuer zum Ausdruck zu bringen“, erklärte Prof. Dr. Sabine Pankuweit. Als Vizepräsidentin der Philipps-Universität ist sie für Gleichstellung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zuständig.
Promovierende sowie Post-Doktorandinnen und Post-Doktoranden waren aufgerufen, ihre Betreuerinnen und Betreuer für den Preis vorzuschlagen. Voraussetzung war eine besonders sichtbare Motivation bei der Betreuung von Promovierenden und das Bestreben, durch innovative Maßnahmen die Qualität der Promotionsbetreuung an der Philipps-Universität zu stärken. „Über 100 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler haben –
zum Teil als Gruppe – insgesamt 27 Nominierungen eingereicht“, berichtete Dr. Anne Holzapfel vom Referat für den wissenschaftlichen Nachwuchs der Philipps-Universität. „In vielen Fällen wurden auch Post-Doktorandinnen und Post-Doktoranden nominiert.“
Sie war an der Konzeption des Preises beteiligt und hat die Ausschreibung koordiniert. „Wir freuen uns sehr über diese große Resonanz – zeigt sie uns doch, dass viele der Promovierenden an der Universität Marburg mit der Qualität ihrer Promotionsbetreuung mehr als zufrieden sind“, ergänzte Pankuweit.
Die Preisvergabe erfolgte über ein Auswahlkomitee der „Marburg University Research Academy“ (MARA). Eine besondere Bedeutung nahmen dabei die persönlichen Stellungnahmen der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein.
Viele hoben dabei regelmäßige Gespräche und eine Kommunikation auf Augenhöhe über gegenseitige Erwartungen an eine gut strukturierte Promotion hervor. Auch die Unterstützung bei der Entscheidungsfindung sowie die Beratung zu den unterschiedlichen Aspekten der Lebensphase Promotion und der anschließenden Karriereplanung, die gelungene Vernetzung mit der Wissenschaftscommunity sowie die Förderung der wissenschaftlichen Selbständigkeit und des wissenschaftlichen Publikationserfolgs spielten eine wesentliche Rolle für die Promovierenden und Postdocs. Viele betonten außerdem die Förderung der Mobilität und Internationalisierung sowie das verantwortungsvolle Heranführen an die Lehre.
„Prof. Dr. Kathrin Siebold und Prof. Dr. Gert Bange zeichnet ein besonders motivierender Betreuungsstil aus, der vorausschauend auf die Herausforderungen der jeweils nächsten Qualifikations- und Lebensphase vorbereitet“, erklärte Pankuweit. Darüber hinaus habe Siebold als eine wichtige Maßnahme für die Heranführung an das wissenschaftliche Arbeiten im deutschen Sprachraum die Arbeitsgruppe „Forum Wissenschaftssprache“ gegründet, ergänzte Holzapfel. Diese Arbeitsgruppe bietet nicht-muttersprachlichen Promovierenden aller Fachrichtungen eine Plattform, um sich zu Wissenschaftssprache Deutsch auszutauschen. Bange engagiert sich als Sprecher in der Graduiertenschule „Marburg School of Microbiology“.
* pm: Philipps-Universität Marburg