Vermessen: Marburg bekommt einen digitalen Zwilling

Straßenbreiten oder Gebäudehöhen ausmessen können Beschäftigte der Stadt Marburg künftig direkt am Computer. Die Stadtverwaltung lässt dafür einen digitalen Zwilling der Universitätsstadt erstellen.
Dafür wird eine Firma im Auftrag der Stadt von Mittwoch (15. April) bis Dienstag (30. Juni) alle Straßen der Stadt befahren und Panoramaaufnahmen machen. Radwege planen und den Standort für einen neuen Baum auswählen können sie dann fast so wie draußen vor Ort
Mit Hilfe von hochauflösenden Panoramabildern wird in den nächsten Monaten ein digitaler Zwilling der Stadt Marburg entstehen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung können sich dann virtuell durch die Straßen der Stadt bewegen und per Mausklick beispielsweise Straßenbreiten ausmessen oder die Bäume und Grünflächen erfassen. Durch das Ausmessen, das Planen und den Überblick in der digitalen Stadt sparen sie viel Zeit und Arbeitsaufwand. Das macht manche Planungs- und Genehmigungsverfahren effizienter und einfacher.
Die Beschäftigten des Fachdiensts Straßenverkehr können dann beispielsweise am Computer eine Route für einen Großraumtransport vorplanen und ausmessen, ob Höhen und Breiten der Straßen ausreichen, bevor sie eine Genehmigung erteilt. Für den Fachdienst Tiefbau entsteht eine ganz aktuelle Grundlage, um den Zustand von Straßen zu analysieren, während es für den Fachdienst Vermessung neue Datengrundlagen gibt, um Grünflächen- und Baumkataster aufzubauen und zu aktualisieren.
Um die hochauflösende digitale Universitätsstadt zu erstellen, werden vom 15. April bis voraussichtlich 30. Juni drei Fahrzeuge der Firma „CycloMedia“ durch die Straßen Marburgs fahren und 360-Grad-Panoramabilder aufnehmen. Die Fahrzeuge der Firma sind gekennzeichnet unter anderem mit einer Warnmarkierung. Auf den Dächern der Fahrzeuge befindet sich die Technik zum Ausmessen und Fotografieren der Stadtansichten.
Das Stadtbild wird mit Kameras und Laserscanner erstellt. Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Gesichter und Autokennzeichen in der digitalen Stadt schließlich unkenntlich gemacht.
Die Nutzung der digitalen Stadt dient internen Verwaltungszwecken, eine Veröffentlichung der kompletten Panoramadaten ist nicht vorgesehen.
Die Bilder sind georeferenziert: Bilder und Position sind einander räumlich zugeordnet. Dadurch können die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter zuverlässige Maße vom Computer aus nehmen. In vielen Fällen können dadurch Ortstermine reduziert und beispielsweise die Höhe von einem Gebäude viel unkomplizierter gemessen werden.

* pm: Stadt Marburg

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