Auf die Bühne gekommen: Zenzi Huber spielt und singt beim HLTM

Zenzi Huber

Zenzi Huber (Foto: Neven Allgeier)

„Heute heißen nur noch Kühe und alte Frauen so“, sagt Zenzi Huber über ihren Vornamen. Doch die 33-jährige Schauspielerin ist glücklich mit ihrem Namen.
Geboren wurde sie in Potsdam. Aufgewachsen ist sie in der Mark Brandenburg. Den Namen verdankt sie dem bayerischen Ableger ihrer Familie.
„Schon meine ältere Schwester hatte eine eigene Band“, berichtet sie. Früh fand auch sie Gefallen daran, auf der Bühne zu stehen und musik zu machen.
„Als ich dann nach dem Abitur überlegte, was ich für einen Beruf ergreifen sollte, da habe ich es mal beim Hans-Otto-Theater in Potsdam probiert“, fährt sie fort. „Als ich dort zum ersten Mal auftrat und alle mir zuhörten, da wusste ich: Das ist mein Ding.“
An der Schauspielschule in Leipzig erlernte sie dann ihren heutigen Beruf. „Ich habe auch einige Semester Journalismus studiert“, ergänzt Huber. Doch das Theater wurde ihre große Leidenschaft.
Nach einer Gastrolle beim Schauspielhaus Bochum bekam sie ihr erstes dauerhaftes Engagement in Wilhelmshaven. „Die Zusammenarbeit mit Carola Unser und Eva Lange macht mir richtig Spaß“, erläutert Huber. „Als sie die Intendanz in Marburg übernahmen, bin ich deshalb sehr gern mitgegangen.“
An Marburg stört sie nur der Lärm der Stadtautobahn. Ihre Hobbys sind neben den eigenen Blumen vor allem Spaziergänge im Wald. Davon findet sie rund um Marburg genug.
Auch ihre Rollen haben ihr alle gut gefallen, berichtet Huber. Ganz besonders gereizt hat sie aber ihre musikalische Hommage an die Sängerin Nina Simone. „Da habe ich fast alles selber gemacht“, schwärmt sie.
„Ich arbeite gern mal für mich allein im stillen Kämmerlein“, betont sie. „Andererseits arbeite ich auch sehr gerne mit anderen Menschen zusammen.“
Angesichts der Pandemie mit dem Coronavirus arbeitet sie jetzt an einem Online-Programm. Schwerpunkt sollen dabei Hörspiele und Lesungenwerden. Aber auch ihren Nina-Simone-Abend und ihr musikalisches Programm „Easzy Rider“ möchte sie für ein akustisches Online-Angebot des Hessischen Landestheaters Marburg gern passend aufbereiten.
„Diese Situation gibt uns Gelegenheit, unsere kreativen Fähigkeiten weiterzuentwickeln“, meint Huber. Eine vergleichbare Sicherheit wie der Beamtenberuf biete die darstellende Kunst ohnehin nicht. Aber Huber vertraut auf neue Ideen und ihre eigene Ausdruckskraft.
„Wer, wenn nicht wir? Wo, wenn nicht hier? Wann, wenn nicht jetzt?“, erklärte der einstige US-Präsident John F. Kennedy in Anlehnung an ein Zitat aus dem „Talmud“. Huber hat sich diese Aufforderung zum Handeln als Motto ausgewählt.

* Franz-Josef Hanke

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