Die Schule am Schwanhof erhält eine neue Turnhalle. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, Bürgermeister Wieland Stötzel und Stadträtin Kirsten Dinnebier haben den symbolischen Spatenstich gesetzt.
Die Arbeiten für die neue Einfeld-Turnhalle mit einer Fläche von rund 800 Quadratmetern am Schulstandort Schwanhof starten. Im Rahmen des Bildungsbauprogramms (BiBaP) investiert die Stadt rund 3,4 Millionen Euro.
„Wir freuen uns sehr, dass heute ein weiteres Projekt des Bildungsbauprogramms in die konkrete Umsetzungsphase geht“, sagte Oberbürgermeister Spies anlässlich des symbolischen Spatenstichs zum Neubau der Sporthalle der Schule am Schwanhof. „Die Halle war schon lange in Baubesprechungen und Haushaltsberatungen ein Thema“, berichtete er. Mit dem Neubau der Halle zeige die Stadt, dass sie in der Lage sei, kontinuierlich alle ihre Aufgaben zu erfüllen.
„Sport und Bildung stehen dabei nicht in Konkurrenz zur Kultur“, betonte das Stadtoberhaupt in Hinblick auf die Diskussion um einen Neubau des Theaters am Schwanhof. In unmittelbarer Nähe des Theaters war im vergangenen Jahr die alte Turnhalle der Schule abgerissen worden. „Das im Jahr 1967 in Betrieb genommene Gebäude war in vielen Bereichen dringend sanierungsbedürftig
„Nur mit Mühe konnte mit immer wiederkehrenden kleineren Sanierungsarbeiten ein ordnungsgemäßer Betrieb aufrechterhalten werden“, erläuterte Bürgermeister Stötzel. Diese Mängel führten dazu, dass die Sporthalle zentraler Bestandteil des Bildungsbauprogramms wurde.
„Sehr schnell war klar, dass die Halle aufgrund verschiedener baulicher Gegebenheiten nicht mehr saniert werden konnte und somit ein Neubau erforderlich wurde“, berichtete Stötzel. Die Stadt investiert dafür rund 3,4 Millionen Euro. Die Fertigstellung sei zum Beginn des Schuljahrs 2021/22 geplant.
Dann stehe die Halle nicht nur wieder der Schule zur Verfügung, sondern auch der Volkshochschule (vhs) und Vereinen, etwa der Tischtennisabteilung des VFL Marburg, berichtete Stadträtin Dinnebier. „Es ist also eine Investition in den Schul- und Breitensport“, sagte sie. Vor allem aber für die Schule habe die Sporthalle besondere Bedeutung.
„Bewegung und Angebote der Abenteurerpädagogik gehören zum Profil der Schule am Schwanhof“, betonte die Bildungsdezernentin. „Insbesondere Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung bieten Sport und Bewegung die Möglichkeit, positive Erfahrungen zu sammeln, das Selbstwertgefühl zu stärken, elementare Bewegungserfahrungen nachzuholen, Gruppenstrukturen zu stärken und das Lernen insgesamt zu unterstützen.“
Vor dem Hintergrund dieser besonderen Nutzung sei es daher auch nicht in Frage gekommen, den Schulsport dauerhaft in andere Hallen stattfinden zu lassen. Die Nutzung sei mit den üblichen Stundenplanstrukturen etwa von weiterführenden Schulen nicht in Einklang zu bringen. Außerdem werde die Halle für die Ganztagsangebote der Schule und für die „Soziale Gruppe“, die von der Jugendhilfe organisiert wird, gebraucht.
Schulleiterin Gaby Friedrich-Bräunig drückte ihren Dank und ihre Freude aus, dass den Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf bald wieder eine Halle zur Verfügung steht, in der sie sich nicht nur sportlich betätigen können, sondern auch Schwarzlichttheater spielen können. Eine Besonderheit ist nämlich der sogenannte Kolleg-Raum. Das ist ein zusätzlicher Raum mit einer Fläche von circa 50 Quadratmetern, der abgedunkelt und beispielsweise für Tanz, Yoga oder eben Schwarzlichttheater genutzt werden kann.
Im Jahr 2016 hatte die Stadtverordnetenversammlung (StVV) die Umsetzung des Bildungsbauprogramms (BiBaP) von 2017 bis 2021 beschlossen. Es umfasst insgesamt 30 einzelne Baumaßnahmen.
Nach Verabschiedung des Bildungsbauprogramms wurden die Planungen für die Schule am Schwanhof aufgenommen und die alte Halle im Jahr 2019 abgerissen. Mit dem Neubau der Turnhalle startet nun das 18. Projekt in seine Umsetzungsphase.
Das Projekt ist außerdem zur Förderung im Kommunalen Investitionsprogramm des Landes Hessen angemeldet. Die Förderung beträgt voraussichtlich zwei Millionen Euro.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies drückte seinen Dank an die Fachdienste Hochbau und Schule aus, dass alle Projekte bislang im Zeitplan und Budget liegen. Da das auf fünf Jahre angelegte BiBaP sich als beteiligungsorientiert, langfristig planbar und verlässlich bewiesen habe, laufen bereits Vorbereitungen für BiBaP 2.
Der Neubau der Einfelder-Sporthalle der Schule am Schwanhof entsteht an leicht versetzter Stelle. Über einen Windfang wird künftig das zentrale, lichtdurchflutete Foyer mit Einblick in die Turnhalle betreten. Die Sporthalle bietet Platz auf circa 807 Quadratmetern und ist damit rund 200 Quadratmeter größer als der alte Bau.
Außerdem wird die Sporthalle- sowie durch eine leicht ansteigende Verbindungspassage auch das Freigelände hinter der Sporthalle – barrierefrei erreichbar sein. Auf der Südseite der Halle werden sich die Umkleiden mit Duschen und Toiletten für das Lehrpersonal und Schüler befinden. Auf der Nordseite werden der Elektrotechnikraum/PV-Anlage sowie Nebenräume für das Außengelände angeordnet.
Die Stadt hat auch energetische Komponenten in die Planung miteinbezogen. Die Fassaden des Hallenbaukörpers sind als Wärmedämmverbundsystem geplant. Die Schule inklusive der Sporthalle wird an das Fernwärmenetz der Biomassenheizanlage in der Leopold-Lucas-Straße angeschlossen.
Auf dem Dach der Sporthalle wird eine Photovoltaikanlage errichtet. Die Flachdächer der Anbauten erhalten eine Dachbegrünung.
Auch künstlerische Aspekte fließen ein: An einer Seite der Sporthalle soll der Öffentlichkeit eine Graffitiwand als Freiluftatelier zur Verfügung gestellt werden.
* pm: Stadt Marburg