Heiße Tage: Fründt sagt Erstürmung des Kreishauses ab

Vor dem Hintergrund der tödlichen Schüsse in Hanau und aus Respekt vor den Opfern hat der Landkreis die karnevalistische Erstürmung des Landratsamts abgesagt. In der Nacht zum Donnerstag (20. Februar) hatte ein 43-jähriger Rassist zehn Menschen und sich selbst getötet.
„Angesichts der Dimension der Tat und vor allem angesichts der Hintergründe verbietet es sich, jetzt zur Tagesordnung überzugehen und Karneval zu feiern“, betonte Landrätin Kirsten Fründt. Sie sei in Gedanken bei den Opfern der Tat und deren Angehörigen. Den Verletzten wünsche sie, dass die körperlichen Verletzungen schnell heilen.
Die Entscheidung, die Karnevalsveranstaltung an Weiberfastnacht abzusagen, ist in Abstimmung mit dem Präsidenten Markus Braun vom Festausschuss Marburger Karneval getroffen worden. „Wichtig ist jetzt, dass die Hintergründe der Tat umfassend ermittelt und aufgeklärt werden“, erklärte Fründt. „Wenn sich die ersten Erkenntnisse zu einem fremdenfeindlichen Motiv bestätigen sollten, stehen wir vor einer großen gesellschaftlichen Aufgabe, um weitere fremdenfeindliche und rechtsextreme Auswüchse zu verhindern.“
Eine solche Tat dürfe sich nicht wiederholen, betonte die Landrätin. Hier seien alle demokratischen Kräfte gefordert.

* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf

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