Ein kleines Schloss, eine große Elisabethkirche, Fachwerkhäuser und Uni-Gebäude hat Burgi Scheiblechner inmitten von Grün für die neue, Glückwunschkarte der Stadt für 2020 angeordnet. aus Sicht der Künstlerin sind das charakteristische Gebäude Marburgs.
„Wir verwenden jedes Jahr eine neue, von Künstler*innen individuell für diesen Anlass gestaltete Glückwunschkarte“, berichtete Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Die Karte wird in einer limitierten Auflage von 2.500 Stück gedruckt und zu Jubiläen, bei Hochzeiten oder Geburtstagen als Grußkarte verwendet. Für das Jahr 2019 hat Scheiblechner die Karte gestaltet.
Sie zeigt prägende Gebäude. „Ich wollte diese stadtbildprägenden Gebäude in ein Bild bringen“, erklärte die Künstlerin.. „Dabei gebe ich aber bewusst keine bestimmte Ansicht wieder.“
Der Oberbbürgermeister lobte sie: „Die Karte ist wunderbar geworden. Sie zeigt neue Perspektiven und interessante Größenverhältnisse. Bei dieser Darstellung dominiert nicht das Schloss – wie sonst üblich – das Bild.“
Scheiblechner stammt aus Österreich. 1972 kam sie zum Studium nach Marburg, wo sie Jura studierte und sich am Institut für Grafik und Malerei einschrieb. Schließlich entschied sie sich für die Kunst.
1988 machte sie ihre erste größere Einzelausstellung, hatte einen Lehrauftrag in Gießen und war viele Jahre Kursleiterin bei der Sommerakademie der Universitätsstadt Marburg. Außerdem ist Scheiblechner Gründungsmitglied der Werkstatt Radenhausen. Aus einem Stammtisch hat sich vor mehr als 20 Jahren eine Gemeinschaft von Kunstschaffenden entwickelt, die ihr Domizil in dem Rittergut am Fuße der Amöneburg haben und dort auch einmal jährlich zu einem Thema gemeinsam eine Ausstellung erarbeiten und bei einem Sommerfest präsentieren.
Scheiblechner widmet sich nicht nur der Malerei, sondern arbeitet mit unterschiedlichen Materialien und Methoden. So hat sie beispielsweise aus Holz für eine Installation Hampelmänner und Hampelfrauen gestaltet, die von den Gästen der Ausstellung gezogen und gesteuert werden konnten. Außerdem verarbeitet sie gerne altes Material – etwa Holzdielen oder Furniere alter Stühle – und nutzt es so, dass es bleibt, aber zugleich etwas anderes wird.
Kurz nach seinem Amtsantritt hatte Spies eingeführt, dass die Stadt Marburg Glückwünsche mit einer eigenen – individuell gestalteten – Karte übersendet. Jedes Jahr gestalten Kunstschaffende daher die Karte neu. „Die einzige Vorgabe dabei ist, dass das Motiv etwas mit Marburg zu tun haben muss“, sagte Spies.
Er finde es spannend, wie verschiedene Künstlerinnen und Künstler die Stadt jedes Mal neu aus ihrer eigenen Sicht zeigten. Es sei angemessen, dass die Stadt Glückwünsche verschickt, die eigens für diesen Anlass und für die Stadt als Absenderin gestaltet seien. „Außerdem ist Kunst nichts Alltägliches, aber sie gehört in den Alltag“, betonte der Oberbürgermeister.
Das erste Motiv der Glückwunschkarte 2016 gestaltete Randi Grundke. Die Karte für 2017 wurde von Maria Pohland gestaltet, die Karte für 2018 stammt von Richard Stumm. Die Glückwunschkarte 2019 gestaltete die Nachwuchskünstlerin Niloofar Monadian.
* pm: Stadt Marburg