Zwischen Altem Botanischem Garten, Oberstadt und Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas entstehen zwei Neubauten der Philipps-Universität. Den ersten Spatenstich zum Forschungsbau des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte –
Bildarchiv Foto Marburg und ein angrenzendes Seminargebäude haben zwei Minister am Freitag (8. November) gesetzt.
„Ich freue mich, dass an diesem zentralen Standort in Marburg der Baubeginn für gleich zwei wichtige Neubauvorhaben der Philipps-Universität erfolgen kann“, erklärte die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Das ist zum einen der Neubau des Forschungszentrums Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg. Schon jetzt gehört das Bildarchiv zu den weltweit größten und einflussreichsten Zentren der kunsthistorischen Dokumentation und Wissensforschung mit einer Sammlung von mehr als 2,2 Millionen Fotos. Darüber hinaus wollen wir dem starken Studierendenzuwachs in den Wirtschafts- und Geisteswissenschaften gerecht werden. Daher errichtet die Universität neben dem Forschungsbau ein neues Seminargebäude mit acht Seminarräumen und neuestem technischen Equipment für größtmögliche Flexibilität in der Lehre. Der Neubau trägt außerdem dazu bei, dass das benachbarte zentrale Hörsaalgebäude entlastet wird.“
Der hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer ergänzte: „Mit der Errichtung des Forschungsneubaus sowie des neuen Seminargebäudes wird der Campus Firmanei komplettiert. Ich bin gespannt, wie sich beide Gebäude in die Umgebung einfügen werden und freue mich, dass mit dem Bildarchiv eine höchst bedeutsame kunsthistorische Institution neu an diesem Standort angesiedelt wird. Mit dem Neubau kann das Bildarchiv nicht nur auf die Zukunft ausgerichtete Dokumentation betreiben, sondern seine Leit- und Vorbildfunktion als weit gesehenes Leuchtturmprojekt in der Forschung und Bereitstellung digitaler Forschungsinfrastruktur ausbauen. Durch das neue Seminargebäude entstehen zudem weitere Räume, die keine Wünsche an einen modernen Lehrbetrieb offenlassen.“
Der Auftrag des Bildarchivs umfasst die Sammlung, Erschließung und Vermittlung von Fotografien zur europäischen Kunst und Architektur sowie die Erforschung der Geschichte, Praxis und Theorie der Überlieferung von visuellem Kulturgut. Dazu gehört insbesondere die Erkundung der damit verbundenen medialen Transformationsprozesse, der Bedingungen des Speicherns von Wissen in visueller Form und der Bedeutung der Erinnerung visueller Kultur in der Gesellschaft.
Beide Bauten wurden vom Berliner Büro Dichter Architektur geplant, das 2016 den Architekturwettbewerb gewonnen hat. Der Entwurf fasst die beiden in Nutzung und Größe sehr unterschiedlichen Gebäude zu einem Ensemble zusammen.
Der Forschungsbau bietet auf vier Etagen rund 2.500 Quadratmeter Nutzfläche, allein 821 Quadratmeter sind für Archive vorgesehen. Das Seminargebäude umfasst acht große Seminarräume für jeweils 60 bis 100 Personen.
Das Land Hessen konnte nach erfolgreicher Begutachtung durch den Wissenschaftsrat eine Bundesförderung als Forschungsbau in Höhe von rund 9,4 Millionen Euro von den Gesamtkosten von rund 20 Millionen Euro einwerben. Die Kosten des Seminargebäudes von rund 8,7 Millionen Euro werden durch die dritte Phase des Programms „Hochschulpakt 2020“ finanziert.
* pm: Philipps-Universität Marburg