Vertreter der Wissenschaftsministerien der Länder und ihrer Vorhaben zur Digitalisierung in der Hochschullehre trafen sich an der Philipps-Universität. Eine Vereinheitlichung digitaler Systeme stand auf ihrem Programm.
Das Ziel ist noch eine Vision: Alle Hochschullehrenden Deutschlands sollen Zugang zu digitalen Bildungsmaterialien aller Bundesländer haben. Möglich sein soll das aus dem Lern-Management-System ihrer Hochschule heraus.
Damit hessische Hochschullehrende in Zukunft auch die Materialien niedersächsischer Kollegen nutzen und bayrische Hochschulen auch von den Entwicklungen in Schleswig-Holstein oder Sachsen-Anhalt profitieren können, müssen etwaige Hindernisse abgebaut werden. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung bildet ein Workshop, der am Dienstag (25. Juni) Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaftsministerien und der Ländervorhaben der Digitalisierung in der Lehre an der Philipps-Universität Marburg zusammenbrachte, um die Vernetzung der digitalen Hochschullehre voranzutreiben.
Der Workshop folgte den „Empfehlungen zur Digitalisierung in der Hochschullehre“ der Kultusministerkonferenz (KMK). Sie hatte im März 2019 bekräftigt, die Vernetzung und Abstimmung zwischen Ländervorhaben der Digitalisierung in der Lehre zu unterstützen.
Die Forderung „Keine Insellösungen, keine doppelten Entwicklungen in verschiedenen Ländern, alle Angebote leicht auffindbar machen und die Information transparent gestalten“ steht für die Vernetzung der Hochschulen auf dem Programm. „Wir wollen Lehrende dafür begeistern, digitale Medien für die Lehre einzusetzen“, erklärte Vizepräsidentin Prof. Dr. Evelyn Kornvon der Philipps-Universität. „Und wir möchten den Studierenden in Deutschland das Beste aus der digitalen Lehre zur Verfügung stellen.“
Um die Informationen einfach zur Verfügung zu stellen, sind länderübergreifende technische Lösungen notwendig. Bei der großen Zahl von Hochschulen gibt es derzeit eine ebenso große Zahl an Lernplattformen und Repositorien. So bezeichnet man digitale Dokumentenlager.
Um die digitalen Grenzen zu überwinden, müssen daher Wege gefunden werden, die Daten aus verschiedenen Systemen zugänglich zu machen. Ein möglicher Lösungsweg könnte der weitere Ausbau und die Kopplung von Landesrepositorien – landesweiten digitalen Dokumentenlagern – sein.
Im Workshop in Marburg, der von der Zentralen Servicestelle des landesweiten Projekts „Digital gestütztes Lehren und Lernen in Hessen“ organisiert wurde, standen vor allem die Bestandsaufnahme der Situationen in den einzelnen Ländern sowie die Beschreibung der Problemlage und konkreter Arbeitsaufträge an einzelne Länderinitiativen im Mittelpunkt. Erste Ergebnisse sollen in einem weiteren Workshop Ende 2019 bearbeitet werden.
* pm: Philipps-Universität Marburg