„Realitäten“ ist das Motto der Spielzeit 2019/2020 des Hessischen Landestheaters Marburg (HLTM). Den Spielplan stellten die Intendantinnen Eva Lange und Carola Unser am Montag (13. Mai) im Erwin-Piscator-Haus (EPH) vor.
unter den 16 Premieren befinden sich gleich sechs Uraufführungen. Beginnen wird die Spielzeit am Samstag (13. September) im EPH mit William Shakespeares Klassiker „Macbeth in einer Inszenierung der Intendantin Carola Unser. Folgen wird am Sonntag (14. September) im Theater am Schwanhof (TaSch) die Uraufführung von „tüRken, feueR“ von özlem özgül Dündar über den Brandanschlag auf das Wohnhaus einer türkischen Familie in Solingen.
Weitere Höhepunkte werden Carl Zuckmayers Komödie „Der Hauptmann von Köpenick“ oder Hendrik Ibsens Theaterklassiker „NORA ODER EIN PUPPENHEIM“ sowie die musikalische Hommage „NINA. FEUER“ AN die Sängerin und Bürgerrechtlerin NINA SIMONE sein. Nachdem Anna Filou in der Spielzeit 2018/2019 mit „Am Hafen mit Vogel“ ein Stück für Kinder verfasst hat, schrieb sie dem HLTM nun mit „POLLESCH WÄRE DAS NICHT PASSIERT“ eine Auseinandersetzung über den Theaterbetrieb für Erwachsene. Mit der Freilichtaufführung des Musicals „Hair“ soll die Spielzeit friedvoll zu Ende gehen.
Unter dem Titel „DIE BARBAREN“ kommt erneut ein Stück von Nino Haratischwili auf die Bühne in Marburg. Die Romanadaption „DIE WELT IM RÜCKEN“ von Thomas Melle über seine bipolare „Störung“ gibt es in einer eigenen Bühnenfassung des HLTM. Eine szenische Lesung aus dem „TAGEBUCH DER ANNE FRANK“ inszeniert der polnische Regisseur Tomasz Cymerman.
„DER JUNGE IM ROCK“ nach einem Bilderbuch von Kerstin Brichzin wird große und kleine Kinder ebenso erfreuen wie das Weihnachtsmärchen „Die Schneekönigin“ von Hans-Christian Andersen Absolutes „Highlight“ für Kinder und Jugendliche wird aber die Jubiläumsausgabe zum 25-jährigen Bestehen des KUSS-Festivals werden.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies als HLTM-Aufsichtsratsvorsitzender und sein Stellvertreter Jan-Sebastian Kittel vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) lobten die beiden Intendantinnen für das „Feuer“, mit dem sie sich und andere für das Theater begeistern. Die erste Spielzeit von Lange und Unser war tatsächlich eine überzeugende Darbietung von Theater als anregende und zugleich unterhaltsame Kultur, die Debatten anstößt und die Menschen mitnimmt in das Reich der Phantasie wie auch der Realität.
* Franz-Josef Hanke
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