Deutschland braucht ein neues Schulfach. Im Unterricht fehlt bisher eine fundierte Vorbereitung auf den Umgang mit anderen Menschen.
Im Fach Psychologie könnten Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie am besten mit ihren Gefühlen umgehen. Psychologie bestimmt schließlich das Leben ganze Leben.
Kommt man gut mit schwierigen Situationen zurecht, hat man ein besseres Leben als jemand, der damit nicht gut umgehen kann. Deswegen sollte die Schule den jungen Menschen eine psychologische und soziale Grundbildung vermitteln.
So könnten sie lernen, sich nicht von jedem Gefühl überschwemmen zu lassen. Baden-Wüttemberg ist mit gutem Beispiel dabei und bietet Psychologie als Wahlfach ab der 11. Klasse an. Das Fach sollte aber bereits ab der ersten Klasse unterrichtet werden, damit den Schülern die entsprechenden Fragen zu jedem Lebensabschnitt beantwortet werden.
Streitschlichtung, Therapiemethoden und Stärkung von Bindungen könnten auch eine wesentliche Rolle spielen. Die Werbepsychologie sollte auch gelehrt werden.
Das neue Fach könnte auch den Wert betonen, den jeder Mensch hat. Das Fach sollte dann die daraus resultierende Wahrnehmung und Haltung fördern. Soziologie sollte auch einen Teil dieses Unterrichts sein. So erführen die Schüler mehr über gesellschaftliche Strukturen und Konflikte.
In Marburg gibt es das Zentrum für Konfliktforschung (ZFK) der Phillipsuniversität. Das ZFK hat ein fächerübergreifenden Ansatz. Seine Expertise zu Konfliktbearbeitung und Mediation sollte auch in Schulen angewendet werden.
Die Zahl der depressiven Personen steigt laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ständig. Bis 2030 könnten Depressionen die größte Krankheit der Industrienationen werden. Mit diesem Schulfach kann die Zahl wieder gesenkt werden.
* Luca Mittelstaedt