Mit 10.000 Euro zeichnet die Initiative „Wissenschaft im Dialog“ (WiD) das „Robotikum“ aus. Im Frühjahr 2018 startete das „Robotikum“ an Marburger Schulen.
Schüler lernen dabei die Funktionen humanoider Roboter kennen. Außerdem können sie Erfahrungen im Umgang mit künstlicher Intelligenz sammeln.
Das „Robotikum“ ist eines von insgesamt 15 Projekten, die im Rahmen des Hochschulwettbewerbs zum Wissenschaftsjahr 2019 Künstliche Intelligenz „Zeigt eure Forschung!“ ausgezeichnet werden. Der Wettbewerb wird von der Initiative WiD veranstaltet und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert, um einen öffentlichen Dialog über künstliche Intelligenz anzuregen. Das Robotikum wird von der Philipps-Universität mit Unterstützung der Stadt Marburg und der Sparkasse Marburg-Biedenkopf (SKMB) umgesetzt.
Das Robotikum ist ein dreitägiges „Roboter-Praktikum“ für Schülerinnen und Schüler aller Schultypen ab Klasse 8. Am ersten Tag lernen die Jugendlichen die Roboter „Didi“, „Dodo“, „Miki“ und „Nao“ kennen, führen erste Dialoge mit ihnen und programmieren selbst erste Sprachausgaben der Roboter. Am zweiten Tag geht es darum, wie Roboter sich bewegen und wie sie animiert werden.
Zum Abschluss lernen die Schüler, wie Roboter sehen und fühlen, wie sie Gesichter und Emotionen erkennen können. Außerdem bekommen die Jugendlichen eigene kleine Aufgaben und Projekte, die sie ihren Klassen präsentieren.
„Es geht also nicht nur darum, wie Motorik, Bilderfassung und Sprachverarbeitung funktionieren, sondern auch um das Verhältnis zwischen Mensch und Roboter“, erklärte Prof. Dr. Jürgen Handke von der Philipps-Universität, der das Projekt koordiniert. Handke forscht seit einigen Jahren im Bereich Robotik und setzt humanoide Roboter in der Lehre an der Universität ein. Dafür wurden er und sein Team schon mehrfach ausgezeichnet.
„Unser Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler die Roboter nicht nur kennenlernen und verstehen, sondern dass sie ein eigenes algorithmisches Denken entwickeln“, erläuterte Handke. „Das ist in der heutigen digitalen Welt besonders wichtig.“
Mit dem Preisgeld kann die Kommunikation über das Projekt ausgeweitet werden. Darüber hinaus ermöglicht die Auszeichnung die Teilnahme an einer Schulung zur Wissenschaftskommunikation von „Wissenschaft im Dialog“.
Im Dezember 2019 wird die Jury die 15 Kommunikationsprojekte dann noch einmal begutachten: Welche Ideen wurden am besten umgesetzt? Welche Formate erwiesen sich als besonders geeignet, um eine nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema anzuregen?Bis dahin halten die Teams die Öffentlichkeit über ihre Fortschritte auf dem Laufenden.
* pm: Philipps-Universität Marburg