Kriminelle Tricks: Ablenken und zugreifen oder anrufen und abzocken

Mit Trickdiebinnen und Betrügern bekam es die Polizei am Dienstag (11. Dezember) zu tun. In einem Geschäft an der Frankfurter Straße stahlen vermutlich zwei Frauen die Trinkgeldkasse.
Eine Betrügerin versuchte es in mindestens drei Fällen am Telefon mit einem Gewinnversprechen. Glücklicherweise blieb sie jedoch erfolglos, da alle angerufenen Seniorinnen und Senioren die Gespräche mit deutlichen Worten und Unmutsbekundungen ablehnten.
Gegen 10.45 Uhr betraten zwei 25 bis 30 Jahre alte Frauen augenscheinlich ausländischer Herkunft einen Friseurladen an der Frankfurter Straße. Die eine war etwa 1,60 die andere 1,70 Meter groß. Sie unterhielten sich in einer fremden – von den Angestellten nicht zu identifizierenden – Sprache.
Die Größere trug ein Kopftuch auf den welligen, dunklen Haaren, einen langen Rock und eine lange Jacke. Die Kleinere hatte ihre dunklen, langen Haare im Nacken zusammengebunden. Sie hatte einen grün-khaki-farbenen Parka mit Kapuze an.
Die schlanken Frauen verwickelten die Angestellten in ein Gespräch und lenkten sie mit der Bitte um Geldwechsel und einen Gang zur Toilette ab. Nach wenigen Minuten verschwanden sie. 20 Minuten später stellten die Angestellten das Fehlen der Trinkgeldkasse fest, die auf der Theke gestanden hatte.
Andere Personen hatten in dieser Zeit den Laden weder betreten, noch verlassen. Deshalb richtet sich der Verdacht gegen diese beiden Frauen.
Von betrügerischen Anrufen betroffen waren ein 81 Jahre alter Mann aus Bortshausen, und zwei 66 und 80 Jahre alte Frauen aus Marburg. Angerufen hat jeweils eine angebliche Frau Dr. Egener von der Anwalts- und Notariatskanzlei Schönfeld und Partner. Im Display der Telefone erschien die österreichische Telefonnummer 0043720022530.
Die Anruferin versuchte, über dort angeblich falsch mitgeteilte Aktenzeichen ins Gespräch zu kommen und so das Vertrauen der alten Herrschaften zu erhalten. Die Angerufenen ließen sich aber glücklicherweise auf nichts ein und beendeten jeweils die Gespräche.
Recherchen der Polizei im Internet führten recht schnell zu einer Warnmeldung zu besagter Kanzlei und sogar zur angezeigten Telefonnummer. Nach diesen Warnmeldungen besteht der Verdacht, dass es sich um die Masche mit falschen Gewinnversprechen handelt.
Ziel dieser Anrufe ist es, Geldbeträge angeblich zur Auszahlung des versprochenen Gewinns zu ergattern. Polizeisprecher Martin Ahlich wies nochmals darauf hin,, dass man nur gewinnen kann, wenn man auch irgendwo mitgespielt hat: „Ein Gewinn, der im Vorfeld etwas kostet ist definitiv kein Gewinn.“

* pm: Polizei Marburg

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