Umfangreiche Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei brachten die Wahrheit ans Licht. Der angezeigte Raub auf einen Auslieferungsfahrer war eine abgekartete Sache.
Die Beute wurde geteilt und zur Schuldentilgung verwandt. Sowohl der – am Donnerstag (5. Juli) angeblich überfallene – Fahrer als auch sein Komplize müssen sich demnächst wegen Unterschlagung des Geldes und wegen des Vortäuschens einer Straftat verantworten.
Am Dienstag (21. August wurden – von der Staatsanwaltschaft Marburg beantragte und vom Amtsgericht Marburg erlassene – Durchsuchungsbeschlüsse der Wohnungen vollstreckt und die 25 und 23 Jahre alten Männer aus Wiesbaden vorläufig festgenommen. Gegen sie lagen keine ausreichenden Haftgründe vor. Die Polizei entließ die Männer nach erkennungsdienstlichen Behandlungen und Vernehmungen.
Bei den Durchsuchungen stellte die Polizei diverse Beweismittel sicher, die das bisherige Ermittlungsergebnis bestätigten.
Der Paketzusteller hatte behauptet, er sei am Donnerstag (5. Juli) im Lindenweg von einem Fremden mit Pfefferspray angegriffen und dann beraubt worden. Tatsächlich hatten die beiden Beteiligten die Geschichte gemeinsam geplant und die Beute geteilt.
Zwei schlafend in einem gestohlenen Renault Zoe angetroffenen und festgenommenen Männer im Alter von 19 und 20 Jahren sitzen in Untersuchungshaft. Ein Richter des Amtsgerichts Marburg erließ gegen die wohnsitzlosen Männer die – von der Staatsanwaltschaft Marburg beantragten – Haftbefehle wegen Fluchtgefahr.
In ihren Vernehmungen räumten die beiden mehrere Straftaten ein. Insbesondere konnte so der Einbruchsdiebstahl in das Zentrum für Hochschulsport Anfang August geklärt werden. Bei den weiteren zugegebenen Taten handelt es sich um Hausfriedensbruch, Diebstahl, Einbruchsdiebstahl, Unterschlagung, Unbefugten Gebrauch eines Kraftfahrzeugs, Erschleichen von Leistungen, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Urkundenfälschung.
* pm: Polizei Marburg