Die Nutzung des Oberstadtaufzugs soll künftig Geld kosten. Zwei Euro soll jede Fahrt ab Monatsbeginn dem Stadtsäckel einbringen.
Viele Einwohner werden sich über die Monetarisierung des Aufzugs aufregen. Vor allem aus Sicht von körperlich Beeinträchtigten ist das vollkommen nachvollziehbar. Die Maßnahme ist ein gewaltiger Rückschritt in Bezug auf die Barrierefreiheit der Oberstadt.
Das gilt umso mehr, als von der Entscheidung des Magistrats gleich alle Aufzüge vom Pilgrimstein zur Oberstadt betroffen sind. Gebührenpflichtig ist demnach sowohl die Fahrt vom „Welcome Hotel“ zur Reitgasse als auch die Nutzung des Lifts vom Parkhaus Pilgrimstein zur Wasserscheide.
Hoteliers befürchten,dass die neue Maßnahme dem Tourismus schaden könnte. Die Stadt verweist jedoch auf den Erinnerungswert des – mit einer Stadtsilhouette bedruckten – Lifttickets als Souvenir.
Grund für die Neuregelung sind unter Anderem die hohen Reparaturkosten, die der Aufzug in letzter Zeit verursacht hat. „Wir müssen den Aufzug stets in gutem Zustand halten, um niemanden zu gefährden“, sagte Bernadette Berg vom städtischem Aufzugs- und Informationsamt (StAzi). „Dazu muss unter Umständen ordentlich in die Tasche gegriffen werden.“
Zudem wolle die Stadt verhindern, dass die Nachbarschaft bei der nächsten Reparatur zu einer Umlage herangezogen werden muss. Erst kürzlich hatten hessische Gerichte Kommunen bei Straßenbauprojekten zur Erhebung einer solchen Umlage verurteilt. „Mit dem Fahrpreis sind wir da über den Berg“, sagte die zuständige Fachfrau.
* Jan Wandel