Die „OloV-Strategie“ soll junge Leute sicher von der Schule in den Beruf überleiten. Ein Vertrag darüber gilt nun im Landkreis bis 2028.
Das Ziel der „OloV“-Strategie ist, die Qualität der Prozesse im Übergang von der Schule in den Beruf zu sichern und Parallelstrukturen zu vermeiden. So können Jugendliche den Einstieg in ihre berufliche Zukunft schaffen – ohne unnötige Umwege, Abbrüche und Warteschleifen. „OloV“ steht für „Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit bei der Schaffung und Besetzung von Ausbildungsplätzen in Hessen“. Nun haben die Akteurinnen und Akteure die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
„Die qualifizierte Ausbildung junger Menschen ist ein zentrales Thema für alle Regionen“, betonte Landrat Jens Womelsdorf. „Sie trägt dazu bei, den Wirtschaftsstandort Hessen zu stärken. Deshalb ist der Übergang von der Schule in den Beruf ein wichtiges Handlungsfeld für Politik, Unternehmen und Schulen.“
Um alle Aktivitäten sinnvoll zu bündeln, die Jugendliche auf ihrem Weg in die Ausbildung unterstützen, hat Hessen ein flächendeckendes Konzept entwickelt. Das ist die „OloV“-Strategie. „Das gemeinsame Ziel aller Kooperationspartner ist dabei, allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die im Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg leben, eine Berufs- und Zukunftsperspektive zu eröffnen, die es ihnen ermöglicht, sich über Ausbildung und Arbeit eigenständig ihre Existenz zu sichern“, erklärte Landrat Womelsdorf.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies ergänzte: „Mit dieser Vereinbarung übernehmen wir Verantwortung: Wir gestalten die Zukunft unserer Jugendlichen aktiv mit. Nur im engen Schulterschluss können wir sicherstellen, dass jede und jeder eine echte Chance auf beruflichen Erfolg bekommt.“
Die „OloV“-Strategie wird von der Hessischen Landesregierung aus Mitteln der Europäischen Union, des Hessischen Wirtschaftsministeriums und des Hessischen Kultusministeriums gefördert. Die Fördermittelgeber unterstützen die hessenweite „OloV“-Koordination, unter anderem mit den dazugehörigen Fachtagen, Konferenzen, Fortbildungen und die hessenweiten Praktikumstage 2026. Die OloV-Gruppe regelt und unterstützt die Umsetzung vor Ort und die Ansprache von Schülerinnen und Schülern, den Unternehmen und den Eltern. Zum Beispiel wird dafür gesorgt, dass Schülerinnen und Schüler für ihre Berufswahl sensibilisiert werden.
Das bedeutet, dass allgemeinbildende Schulen in ihrem Lehrplan konkret auf Veranstaltungen setzen, die der beruflichen Orientierung dienen. So lernen die Schülerinnen und Schüler eigenständig ihre Qualifikationen und Kompetenzen einzuschätzen und eine geeignete Ausbildung zu finden.
„Jungen Menschen eine qualitativ hochwertige Ausbildung und damit eine berufliche Perspektive zukommen zu lassen, ist allemal besser, als über Fachkräftemangel zu klagen“, ergänzte Gewerkschaftssekretär Dr. Ulf Immelt.
Abteilungsleiterin Carmen Engelbrecht von Arbeit und Bildung erklärte: „Die OloV-Kooperationsvereinbarung bündelt Kräfte auf regionaler Ebene und sorgt dafür, dass Jugendliche besser begleitet, Betriebe gezielter unterstützt und Ausbildungsmöglichkeiten langfristig gesichert werden. Sie setzt ein starkes Signal: Jeder junge Mensch soll die Möglichkeit erhalten, erfolgreich in das Berufsleben zu starten.“
Volker Breustedt von der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Marburg erklärte: „Berufsorientierung ist gesetzlich als Auftrag der Bundesagentur vorgegeben, den Auftrag erfüllen wir gerne im Konzert mit unseren Partnern aus OloV“.“
Oskar Edelmann von der Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg ergänzte: „Ein Mangel an jungen Fachkräften hemmt unsere heimische Wirtschaft, daher ist ein naht- und reibungsloser Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf zwingend geboten. Die regionale OloV-Strategie führt die Akteure vor Ort gut zusammen, daher unterstützt die IHK Kassel-Marburg aktiv diesen Prozess.“
An der Umsetzung der Strategie beteiligen sich der Kreisausschuss des Landkreises Marburg-Biedenkopf, der Magistrat der Universitätsstadt Marburg, das staatliche Schulamt für den Landkreis Marburg-Biedenkopf, die Agentur für Arbeit Marburg, die Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg sowie die Industrie- und Handelskammer Lahn-Dill, die Kreishandwerkerschaft Marburg, die Kreishandwerkerschaft Biedenkopf, der DGB-Region Mittelhessen, die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände/ SCHULEWIRTSCHAFT, Geschäftsstelle Mittelhessen und der freie Träger der Jugendberufshilfe. Die Moderation und Koordination erfolgt durch die regionale OloV-Koordinierungsstelle, die beim Landkreis Marburg-Biedenkopf angesiedelt ist.Die Kooperationsvereinbarung läuft bis Ende 2028 mit der Bestrebung darüber hinaus weiter zusammenzuarbeiten.
* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf