Ausuferndes Arnika: Botanischer Garten erhält 1,5 Millionen

Das Verbundprojekt ArnikaHessen wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt. Übergeben wurde die Auszeichnung am Mittwoch (14. März) von Dr. Matthias Kuprian.

Das Projekt wird vom Botanischen Gartens der Philipps-Universität Marburg in Zusammenarbeit mit der Hochschule Geisenheim durchgeführt. Kuprian arbeitet für das  Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die Ehrung wird im Namen der Geschäftsstelle der UN-Dekade an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.
Die Heilpflanze Arnika (Arnica montana) war früher in vielen Gegenden Deutschlands ein gewohnter Anblick. In den letzten Jahrzehnten sind die Bestände in Hessen wie in ganz Deutschland drastisch zurückgegangen.
„Es besteht dringender Handlungsbedarf, damit Arnika und auch ihre Lebensräume, die Magerrasen und Heiden, nicht vollkommen verschwinden“,erläuterte Prof. Dr. Ilona Leyer vom Institut für angewandte Ökologie der Hochschule Geisenheim. „Hierfür müssen Forschung und Praxis gemeinsam Schutzkonzepte erarbeiten.“
Düngung und Nutzungsaufgabe tragen maßgeblich zur Gefährdung von Arnika bei, doch waren verlässliche Informationen zur optimalen Flächenpflege bisher rar. „ArnikaHessen verknüpft die Erforschung der Rückgangsursachen und der optimalen Bewirtschaftung ihrer Lebensräume direkt mit der praktischen Flächenpflege und macht die aktuellen Forschungsergebnisse durch einen Praxisleitfaden allgemein zugänglich“, führte Projektkoordinator Dr. Andreas Titze vom Botanischen Garten der Philipps-Universität aus. Darüber hinaus haben intensive Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung im Projekt einen hohen Stellenwert und förderten so ein Bewusstsein für den Wert von Arnika, ihrer Lebensräume und der biologischen Vielfalt.
„Mit diesem vorbildlichen Projekt wird ein bedeutendes Zeichen für das Engagement für die biologische Vielfalt in Deutschland gesetzt“ sagten die Juroren und Jurorinnen des UN-Dekade-Wettbewerbs. „Dieser Einsatz hat uns sehr beeindruckt.“
Neben einer Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhält ArnikaHessen einen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht, zu deren Erhaltung das Projekt einen wertvollen Beitrag leistet. Ab sofort wird das Projekt auf der deutschen UN-Dekade-Webseite unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.
Gefördert wird ArnikaHessen für die Projektlaufzeit 2014 – 2020 mit 1,5 Millionen Euro im Rahmen der gemeinsamen Förderinitiative von Bundesumweltministerium (BMUB) und Bundesforschungsministerium (BMBF) „Forschung zur Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie“ (F&U NBS). Außerdem wird das Projekt durch das BMUB im Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt.
Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten.
Dazu strebt die deutsche UN-Dekade eine Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins in Deutschland an. Die Auszeichnung nachahmenswerter Projekte soll Menschen dazu bewegen, selbst im Naturschutz aktiv zu werden.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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