2,5 Grad mehr: Studium Generale zu Klimawandel und Resilienz

Das „Leben in einer 2,5-Grad Welt“ ist Thema beim Studium Generale der Philipps-Universität. Die Reihe nimmt Klimawandel und Klimaresilienz in den Focus.
Die Philipps-Universität Marburg stellt in ihrem Studium Generale im Wintersemester 2025/26 eine der zentralen Zukunftsfragen in den Mittelpunkt: „Wie können wir als Gesellschaft widerstandsfähig bleiben, wenn sich das Klima unumkehrbar wandelt?“ Unter dem Titel „Resilienz in der 2,5°-Welt –
wie wir uns auf die Folgen der Klimakrise vorbereiten“ greift die Universität bewusst die Erkenntnis auf, dass das Pariser 1,5-Grad-Ziel nicht mehr zu erreichen sein wird – und richtet den Blick darauf, wie die Menschen mit den unvermeidlichen Veränderungen konstruktiv umgehen können.
Die Forschung spricht längst von einer 2- oder gar 3-Grad-Celsius-Welt – mit tiefgreifenden klimatischen, ökologischen und sozialen Folgen. „Wir haben daher Forschende aus Natur-, Technik-, Sozial- und Kulturwissenschaften eingeladen, Einblick in die zu erwartenden Veränderungen zu geben“, erklärte der Ökologe Prof. Dr. Lars Opgenoorth, der das Studium Generale organisiert und betreut.
Ab Mittwoch (22. Oktober) referieren 14 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im wöchentlichen Abstand über Themen wie Kipppunkte des Klimasystems, Dürre- und Hitzewellen, Anpassungsprozesse in Ökosystemen und Veränderungen in der Biodiversität. „Dabei geht es auch um die sozialen Folgen: Konflikte, Migration und die Frage, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt, Demokratie und sozialer Ausgleich unter permanentem Krisendruck erhalten bleiben können“, kündigte Opgenoorth an.
„Mit dem Studium Generale nehmen wir als Universität unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in die öffentliche Diskussion einzubringen“, erläuterte Uni-Vizepräsidentin Prof. Dr. Yvonne Zimmermann. „Gerade angesichts der tiefgreifenden Folgen des Klimawandels brauchen wir den offenen Austausch zwischen Disziplinen und Generationen, um Wege in eine widerstandsfähige Zukunft zu finden. Das Studium Generale schafft Raum für diesen Dialog – und zeigt, wie eng Forschung, Bildung und gesellschaftliches Handeln miteinander verknüpft sind.“
Themen sind ferner technologische Strategien gegen Hitze, Hochwasser und Waldbrände, die Prognosen aktueller Klima- und Umweltmodelle, der Umgang mit Krisenwissen und -kommunikation sowie Wege, populistischer Stimmungsmache zu begegnen. Zum Abschluss der Vorlesungsreihe werden Ansätze zur Stärkung zwischenmenschlicher und gesellschaftlicher Resilienz vorgestellt – und Chancen diskutiert, die der Umweltwandel trotz aller Risiken eröffnen könnte.
Das Studium Generale findet mittwochs von 18.15 bis 19.45 Uhr im Vortragsraum der Universitätsbibliothek an der Deutschhausstraße statt und ist für alle Mitglieder der Universität sowie die breite Öffentlichkeit offen. Der letzte Vortrag der Reihe ist auf Englisch, alle anderen auf Deutsch. Die Veranstaltungsreihe „Resilienz in der 2,5°-Welt – wie wir uns auf die Folgen der Klimakrise vorbereiten“ beginnt am Mittwoch (22. Oktober) mit dem Vortrag „Klimawandel und seine Folgen: Wo stehen wir?“ von Prof. Dr. Jörg Bendix aus Marburg.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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