Bei seiner Sommertour durch die Marburger Stadtteile kam Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies mit mehreren hundert Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch. Viele nutzten die Gelegenheit, ihre Anliegen und Wünsche direkt vorzutragen. Besonders häufig ging es dabei um Verkehrsbelastung, den Ausbau des ÖPNV und ein besseres Miteinander im Straßenverkehr.
Nach der Stadtteiltour 2024 zum Jubiläum der Gebietsreform unter dem Motto 3000 Schritte mit dem Oberbürgermeister besuchte Spies auch in diesem Jahr zahlreiche Stadtteile. Den Auftakt machte die Reihe „Marburg spricht“ in Wehrshausen. Gemeinsam mit Ortsvorsteher Andreas Bergmann und rund 20 weiteren großen und kleinen Wehrshäuser*innen spazierte der OB durch den Stadtteil.
Ein zentrales Thema war der Verkehr im Ort. Die Anwohnenden zeigten, wo sie sich einen Gehweg wünschen, einen Verkehrsspiegel oder einen abgesenkten Bordstein. Einer der jüngsten Anwohner demonstrierte dem OB, wie unübersichtlich und gefährlich für ihn der morgendliche Weg über die Hauptstraße zur Bushaltestelle ist.
„Wir wünschen uns hier Tempo 30“, erklärte der Ortsvorsteher. Der Wunsch nach mehr Sicherheit und weniger Lärm müsse höher gewichtet werden als das Bedürfnis, „zwei Sekunden schneller ans Ziel zu kommen“, so Bergmann.
In Weidenhausen standen bei Spaziergang und Sprechstunde Themen wie stärkere Verkehrsberuhigung, Sauberkeit und die Pflege von Grünflächen im Fokus. Außerdem ging es um den Zustand von Fußgängerbrücken, die Straßenbeleuchtung, die zunehmende Zahl an Ferienwohnungen im Viertel und die Reparatur der wassergebundenen Decke am Friedensplatz. Auch mehrere Brunnenanlagen kamen zur Sprache.
In Moischt wünschten sich Anwohnende unter anderem einen Sandkasten am Bürgerhaus, eine neue Rutsche für den Spielplatz sowie eine Verkleidung oder alternative Standorte für die Glascontainer. Stolz präsentierten sie dem OB ihren Platz an der Hainbuche mit Bänken im Schatten und Blick in die Landschaft. Lob gab es für bereits sanierte Straßen – verbunden mit der Bitte um weitere Reparaturen.
In Bortshausen und Ronhausen waren die Netzabdeckung, der Glasfaserausbau und die ÖPNV-Anbindung für Schulkinder zentrale Themen. Auch hier wurde eine stärkere Verkehrsberuhigung im Bereich der Bushaltestellen gewünscht.
In Ockershausen führte der Spaziergang bis in den Stadtwald. Treffpunkt war die Ortsmitte, die seit Langem neu gestaltet werden soll – inklusive des Kirchenvorplatzes. Spies informierte darüber, dass die Sanierung mehrerer Straßen ansteht. Die entsprechende Prioritätenliste zur zeitlichen Umsetzung wird im Herbst der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt.
Auf dem Wunschzettel stehen auch ein barrierefreier Raum, der etwa für Singgruppen oder gemeinsames Essen genutzt werden könne. Ebenso warte der Stadtteil auf die Umsetzung eines Mehrgenerationenplatzes am „Roter Hof“ als Teil des Förderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“. Und auch die Ockershäuserinnen und Ockerhäuser machten Vorschläge, um Radwegeanbindungen zum Stadtwald zu schaffen oder den Verkehr zu beruhigen.
Weitere Wünsche aus dem Stadtteil betrafen einen barrierefreien Raum. Dieser könnte etwa für Singgruppen oder gemeinsames Essen genutzt werden. Außerdem soll am „Roten Hof“ ein Mehrgenerationenplatz umgesetzt werden. Dies geschieht im Rahmen des Förderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“. Zudem wurden Ideen zur besseren Radwegeanbindung und zur Verkehrsberuhigung eingebracht.
Im Südviertel gab es Bewegung der anderen Art: Spies und Unipräsident Dr. Thomas Nauss spielten mit Gästen gemeinsam Wikingerschach. Auch hier war das Thema Verkehr zentral. Gefordert wurden mehr Verkehrsberuhigung und gegenseitige Rücksichtnahme zwischen Menschen, die mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind.
„Dass alle ständig nur an sich denken und glauben, sie selbst haben Recht – das ist das Hauptproblem“, befand eine Anwohnerin. Spontan verabredeten sich Teilnehmende, um künftig aus der Mitte der Bewohnerschaft gemeinsam für mehr Rücksichtnahme im zu werben. Spies verweies in diesem Zusammenhang auf die städtische Kampagne #fairimverkehr. Sie könnte durch Initiatpmiven aus der Bevölkerung erweitert werden.
Der Abschluss der Sommertour führte an den Richtsberg. Beim Spaziergang gab es eine gemeinsame Müllsammel-Aktion – die sich an vielen Stellen als überflüssig herausstellte. Den die Richtsbergerinnen und Richtsberger kümmern sich bereits regelmäßig selbst um die Sauberkeit ihres Stadtteils.
Von der Astrid-Lindgren-Schule aus ging es entlang des Kunstpfads zum Ärztehaus am Berg und weiter zum DeinRAUM am Christa-Czempiel-Platz. Hauptthemen im Stadtteil waren der Zustand einiger Spielplätze, hohe Mietkosten, die Anbindung an den ÖPNV, Barrierefreiheit sowie der Wunsch nach mehr öffentlichen Toiletten.
- pm: Stadt Marburg