Donner am Sonntag: Am Tag, als der Regen kam

Studis und Schüler sind in den Sommerferien. Die Stadtwerke stellen auf den Ferienfahrplan um.
Die Oberstadt ist fest in der Hand der Touris. Ansonsten herrscht gähnende Lehre, wo sonst Forschung und Leere die Szene beherrschen. Der Sommer ist eingezogen in Marburg.
Dieses Jahr kam er früher als sonst mit brütender Hitze und Strömen von Schweiß. Nun kommt aber doch wieder ein wenig Abkühlung. Wasser rinnt auf Marburg herab, nach dem Pflanzen und Tiere sich ebenso gesehnt haben wie Metereologen, Biologen und Binnenschiffer.
Ein Grollen ist zu hören von irgendwoher. Wer da grollt, während das Wasser in immer heftigeren Strömen herabkommt, fragen sich wahrscheinlich nur wenige. Sturzfluten und Gewitter sind schließlich nichts Ungewöhnliches mehr.
Die meisten Menschen meinen, sie hätten das Heft in der Hand. Doch viele von ihnen kennen nicht einmal das griechische Alphabet. Ihr weniges Wissen von der Welt halten sie für ausreichend, auch wenn ihre Antworten auf viele wichtige Fragen am Ende eher ausweichend ausfallen.
Selbstüberschätzung ist der Grund für die meisten katastrophalen Entwicklungen weltweit. Großmäuler regieren, während amerikanische Elite-Hochschulen vor Donald Trump kapitulieren. Wäre Wissen wirklich Macht, hätte niemand jemals an so etwas gedacht.

* Franz-Josef Hanke

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