Über 400 Schülerinnen und Schüler der RGS machen Marburg zur Bühne. Unter dem Motto „Better Together“ wollen sie raus aus der Schule.
Am Donnerstag (5. Juni) wird die Marburger Innenstadt zur Bühne: Über 400 Schülerinnen und Schüler der Richtsberg-Gesamtschule (RGS) gestalten unter dem Motto „Better together“ Performances an Plätzen, auf Straßen und an Orten in Marburg. Zwischen 15 und 18 Uhr erwartet die Marburgerinnen und Marburger ein vielseitiges Programm aus Straßenmusik, Orchester- und Big-Band-Musik, Theater, Tanz, Literatur, bildender Kunst, Graffiti und Mitmachaktionen. Das alles geschieht im öffentlichen Raum gemeinsam mit der Stadtgesellschaft.
Die künstlerischen Beiträge erstrecken sich über zentrale Orte Marburgs von Tanz und Theater am Rudolphsplatz, über Kunstinstallationen und Videobeiträge, Graffiti im Cineplex und KFZ, Literatur im Oberstadtaufzug, Straßenmusik am Marktplatz bis zu Kooperationsspielen und Kinderschminken am Heumarkt. Alle Beiträge für die Performance wurden im Rahmen der „Lernzeit Kultur“ von den Lehrkräften mit den Schülerinnen und Schülern der Richtsberg-Gesamtschule vorbereitet, produziert und einstudiert.
Schulleiter Thomas C. Ferber freute sich: „Es ist toll, dass unsere Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Ideen und Vorstellungen umsetzen können. Hierbei sind Produkte entstanden, die wir jetzt in der Stadt präsentieren werden. Es macht mich stolz, dass wir so kreative Schülerinnen und Schüler und auch Lehrkräfte haben.“
Die Veranstaltung ist ein Kooperationsprojekt der Richtsberg Gesamtschule Marburg, des Kulturzentrums KFZ und des Vereins I SEE. Sie wird von der Universitätsstadt Marburg unterstützt.
„Es macht uns große Freude, die RGS bei der Organisation und Vorbereitung dieser Veranstaltung zu unterstützen“, berichtete KFZ-Geschäftsführerin Anna Lena Rothenpieler. „In Workshops zu Technik, Programmplanung und Öffentlichkeitsarbeit konnten wir gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern inhaltlich und kreativ arbeiten und sie dabei begleiten, ihre eigenen Ideen umzusetzen.“
Bei diesem Projekt kooperiert die RGS auch mit weiteren Schulen, die sich an den Performances beteiligen. „Musik verbindet; und genau das erleben wir in diesem Projekt“, erklärte Leher Stefan Haus. „Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen begegnen sich, machen gemeinsam Musik und erschaffen dabei etwas Neues. Dieser kreative Austausch macht Demokratie erlebbar.“
Der Lehrer der Richtsberg-Gesamtschule ist Initiator des Projekts. Die Bläserklasse der 6. Jahrgangsstufe der Alfred-Wegener-Schule tritt gemeinsam mit RGS Brass und der Concert Band des VfL Marburg auf. Im Anschluss spielt die Big Band des Philippinums. Zugleich spiegelt das Projekt die intensive Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Demokratie, Vielfalt, Rassismus, Diskriminierung und Zukunft des Zusammenlebens wider. Im Zentrum steht dabei stets die Begegnung zwischen Menschen – auf Augenhöhe und mitten in der Stadt.
Von 19 bis 21 Uhr wird es im KFZ eine Party geben mit Performances und DJs. Auch die Party wurde von den Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit den Mitarbeitenden des KFZ und den Lehrkräften selbst geplant und bildet den gemeinsamen Abschluss des Tages.
Ermöglicht wird die Veranstaltung durch Unterstützung der Universitätsstadt Marburg. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies meinte: „Wenn junge Menschen Kultur in die Stadt bringen, werden Demokratie, Gemeinschaft und Beteiligung lebendig. Dieses Projekt zeigt: Marburg ist eine Stadt, in der Kultur von allen und für alle gedacht wird.“
Auch Bürgermeisterin Nadine Bernshausen erklärte begeistert: „Die Richtsberg-Gesamtschule als innovative und zukunftsorientierte Schule ermöglicht ihren Schülerinnen und Schülern eine ganzheitliche kulturelle Bildung. Bei dieser Veranstaltung kann die ganze Stadt erleben, wie wichtig es ist, junge Menschen zu fördern und zu fordern, sie zu unterstützen und ihnen Raum zu geben, etwas Eigenes zu entwickeln.“
Seit 2012 ist die Richtsberg-Gesamtschule Marburg „KulturSchule des Landes Hessen“ und derzeit auf dem Weg, „Profilschule Kulturelle Bildung“ zu werden. Durch die Entwicklung hin zum „PerLenWerk“ (Personalisierte Lernumgebung mit Werkstätten) konnte viel Zeit und Raum für projektorientiertes und forschendes Lernen ermöglicht werden, um die kulturellen und ästhetischen Zugänge für die Schülerinnen und Schüler zu intensivieren, ihnen mehr Möglichkeiten zum zukunftsorientierten Lernen zu geben und um ihre Talente weiter fördern zu können. Innerhalb dieser Entwicklung wurden die Fächer Musik, Kunst, Tanz, Literatur und Darstellendes Spiel beziehungsweise Theater zum Lernbereich „Ästhetische Bildung“ zusammengeführt.
* pm: Kulturladen KFZ Marburg