Tischabendmahle und Spaziergänge bei Sonnenaufgang veranstalten evangelische Kirchengemeinden zu Ostern. Damit feiern sie die Auferstehung ihres Religionsstifters.
An Ostern feiern Christen nicht weniger als ein Wunder. Ganz wunderbare Gottesdienste erzählen auch in diesem Jahr von dieser Geschichte. Sie handelt von Jesu Leidensweg, seiner Kreuzigung und wie er den Tod überwand.
Alle Gemeinden des Kirchenkreises Marburg laden ein, mitzufeiern. In einigen gibt es Gottesdienste an besonderen Orten oder in besonderer Form. Das letzte Abendmahl, bei dem Jesus mit seinen Jüngern an einem Tisch saß, ist Vorbild für die Idee, sich am Gründonnerstag auch als Gemeinde zusammenzusetzen.
„Tischabendmahle“ werden unter anderem gefeiert im Gemeinderaum der Trinitatiskirche in Wehrda um 18 Uhr oder im Pfarrsaal Elnhausen, in der Marburger Elisabethkirche und der Markuskirche Marbach um 19 Uhr. „An einem langen, reich gedeckten Tisch rufen wir uns die Ereignisse der letzten Tage Jesu in Jerusalem am Passahfest in Erinnerung und stärken uns mit ruhiger Musik, Texten, Kerzenschein, sowie Brot, Wein und Traubensaft für die Karwoche“, sagte Pfarrerin Annika Wölfel von der Markusgemeinde. Und „Gründonnerstag mal anders“ kann man in der Lutherischen Pfarrkirche erleben bei einem Bluechurch-Jazzgottesdienst, um 21 Uhr mit Musik und Texten.
Am Karfreitag steht das Leiden und der Tod Jesu im Mittelpunkt der Gottesdienste. In der Elisabethkirche findet um 15 Uhr eine Andacht zur Todesstunde mit Propst Dr. Volker Mantey statt. In Elnhausen lädt die Gemeinde zu einem Kreuzweg – ausgehend von der Kirche – ein. Auch in der Gemeinde von „UND Marburg“ setzt man sich ganz bewusst mit diesem Teil der Ostergeschichte auseinander. „Lost and found“ ist das Motto, unter dem der Spannungsbogen von Karfreitag bis Ostermontag steht.
Am Freitag gibt es um 18 Uhr eine Andacht mit Musik, Impulsen und interaktiven Stationen im Lokschuppen, am Samstag findet ein Spaziergang statt, um Trauer und Verlust miteinander zu teilen, wie Christian Graß sagt. Und der Ostersonntag beginnt um sechs Uhr in der Früh mit einer Sonnenaufgangs-Andacht am Marburger Schloss, bevor es zum Brunch in den Lokschuppen geht.
Den Sonnenaufgang als Sinnbild für die Auferstehung kann man aber auch in Gottesdiensten im klassischen Kirchenraum erleben zum Beispiel in der Trinitatiskirche Wehrda und der Pauluskirche Marburg, in Wehrshausen oder in Michelbach. Beginn ist jeweils um sechs Uhr. In den meisten Gemeinden wird danach gemeinsam gefrühstückt.
Ein kleines Osterfeuer entzündet auch die Elisabethkirche, die die Osternacht am Samstag Abend um 23 Uhr feiert. Um zehn Uhr gibt es dann einen Gottesdienst für Kinder und Erwachsene mit Taufe und anschließender Ostereiersuche. Viele Gemeinden bieten sowohl etwas für Frühaufsteher wie auch Langschläfer an. Zum Beispiel gilt das auch für Michelbach, wo nach der frühen Osternacht um sechs noch ein Familiengottesdienst um elf Uhr stattfindet. „Parallel versteckt der Osterhase für die Kinder Ostereier auf der Lämmchen-Wiese von Bauer Lenz“, verriet Pfarrerin Barbara Grenz. Informationen zu allen Gottesdiensten sind auf den Internetseiten der einzelnen Gemeinden zu finden sowie über die Homepage www.kirchenkreis-marburg.de
* pm: Evangelischer Kirchenkreis Marburg