Sören Bartol: SPD-Direktkandidat im Wahlkreis 170

Bartol

Sören Bartol von der SPD. (Foto: Johanna Tran)

„Politik für die Menschen anstatt politische Taktiererei“, fordert Sören Bartol. Bereits zum siebten Mal tritt er als Direktkandidat der SPD in Marburg-Biedenkopf an.
Seit 2002 vertritt Bartol die Menschen des Landkreises Marburg-Biedenkopf ununterbrochen als direkt gewählter Abgeordneter in Berlin. Damit gehört der 50-jährige Marburger zu den „alten Hasen“ im Bundestag.
Bartol wurde 1974 in Hamburg geboren. Bereits als Schüler trat er 1990 in die SPD ein. Nach dem Abitur 1993 in Detmold studierte er an der Philipps-Universität. Sein Studium schloss er als Diplom-Politologe ab.
Von 2000 bis 2002 war er Mitarbeiter des damaligen Landtagsabgeordneten Ernst-Ludwig Wagner. Seit 2001 gehört er dem Kreistag des Landkreises Marburg-Biedenkopf an. Von 2013 bis 2021 war er stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.
Seit 2021 ist Bartol Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bau. „Es war und ist eine tolle Aufgabe, ein komplett neues Ministerium mit aufzubauen“, sagt Bartol. Seinen Schwerpunkt sieht er vor allem im klimagerechten Bauen. Im März 2024 wählte ihn die hessische SPD mit 84,2 Prozent zu ihrem Landesvorsitzenden.
Die Herausforderung derzeit sei, möglichst viel bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig auf die Klimabilanz und den Naturschutz zu achten. Um die Baukosten zu senken, stehe sein Ministerium beispielsweise mit den Regelungen zum „Haustyp E“ in den Startlöchern, der Bundestag könne sich damit befassen. Die Regelungen sollen es ermöglichen, bestimmte Standards beim Bau dort absenken zu können, wo Umweltschutz und Stabilität nicht betroffen sind.
Eine weitere Möglichkeit, mehr Wohnraum zu schaffen, ohne die Natur über Gebühr zu belasten, ist die Aufstockung bestehender Gebäude. „Eine Nachverdichtung ist aber nur begrenzt möglich“, erklärt Bartol. „Wenn die Gärten an der Friedrich-Ebert-Straße bebaut werden, ist das allenfalls eine Notlösung.“
Ärgerlich findet er, dass CDU und CSU nicht einmal der Verlängerung der Mietpreisbremse zustimmen wollen. Dabei sei bezahlbarer Wohnraum längst Mangelware, was gerade Familien vor große Herausforderungen stelle.
Dennoch fordere die Union Steuerentlastungen für Reiche statt Entlastungen für die große Mehrheit der Bevölkerung. „Friedrich Merz überlegt, ob er den eigenen Privatjet oder das Auto nimmt“, kritisiert Bartol. „Von den Alltagssorgen der Bürgerinnen und Bürger hat er keine Ahnung. Deshalb sollte er besser nicht über das Bürgergeld reden.“
Seit dem „Ampel-Aus“ im November 2024 ist Bartol zudem Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr. Damit betreut er einen weiteren Themenbereich, den er lange im Parlament verantwortete. „Wir müssen den öffentlichen Nahverkehr ausbauen“, fordert er. „Dabei dürfen wir das Auto nicht verteufeln, denn gerade auf dem Land sind viele Menschen darauf angewiesen. Wir brauchen Verlässlichkeit.“
Generell gelte, dass die CDU auf eine Sparorgie setze, mit allen Konsequenzen. „Jeder weiß: Wir brauchen Investitionen in die Zukunft, in Technologie, in Infrastruktur, in unsere Kommunen, aber auch in Bildung und sozialen Zusammenhalt“, betonte Bartol. „Dennoch hält Merz aus taktischen Gründen an der Schuldenbremse fest. Das finde ich unverantwortlich.“
Bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 setzt Bartol auf Sieg. Schon einmal habe die SPD mit Olaf Scholz gezeigt, dass man eine starke Aufholjagd hinlegen könne. Das werde auch diesmal gelingen, hofft Bartol.
„Wer CDU wählt, sollte sich darüber im Klaren sein, wen er neben Friedrich Merz noch auf der Regierungsbank sitzen hat“, erklärt Bartol. Als problematisch sieht er etwa Jens Spahn als Gesundheitsminister oder Julia Klöckner als Landwirtschaftsministerin.
Die Asylpolitik von Innenministerin Nancy Faeser verteidigt er: „Sie hat als erste eine europaweite Regelung hinbekommen, von der vorher alle nur geredet haben“, erklärt Bartol. Der Gesetzesvollzug müsse gestärkt werden, aber wer massenhaft Menschen ohne Grundlage aus Deutschland abschieben wolle, verfolge ein völkisches und menschenfeindliches Weltbild.
Wichtig ist ihm daher vor allem, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zur Wahl gehen und ihre Stimme demokratischen Parteien geben. „Demokratische Parteien sollten auch immer miteinander koalieren können“, meint Bartol und warnt abschließend: „Ausschließeritis führt am Ende nur zu Parteien- und Politikverdrossenheit.“

* Franz-Josef Hanke

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