Gina Bolle hat ein Zertifikat erhalten. Es ist eine feierliche Anerkennung für ihr künstlerisches Schaffen.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies hat der Marburger Künstlerin Gina Bolle ein Zertifikat für ihr erfolgreich absolviertes Arbeitsstipendium an der renommierten „School of Visual Arts“ in New York City überreicht. Damit hat er neue Impulse für die Marburger Kulturszene gesetzt. Das Arbeitsstipendium hat die Stadt Marburg initiiert und finanziert.
Bolle bot es die Möglichkeit, sich vier Wochen lang – frei von finanziellen und beruflichen Verpflichtungen – künstlerisch weiterzuentwickeln. Die „School of Visual Arts“ hat ihr dafür Holz-, Keramik, eine Ton- und eine 3D-Werkstatt, ein eigenes Studio sowie wichtige Kontakte zu Kurator*innen, Kunstkritiker*innen und Galerien zur Verfügung gestellt. Oberbürgermeister Spies würdigte die interdisziplinäre Arbeit der Künstlerin, die mit Installationen, Fotografie und Bildhauerei die visuelle Bildkultur aus gesellschaftlicher und psychologischer Perspektive hinterfragt.
Besonders beeindruckt hatte die Jury Bolles Fähigkeit, ihre Arbeiten in den Kontext von Machtstrukturen und der systematischen Unterdrückung – insbesondere von Frauen – zu stellen.
Was uns fasziniert hat, ist die Idee des Austauschs von Erfahrungen und Wissenstransfer, die in ihre Arbeiten durch die Bewegungen zwischen den Kulturen und Menschen eingeschrieben sind“, betonte Spies.
Im Anschluss an die Zertifikatsübergabe betonte Bolle, die ihr Atelier in einer alten Möbelfabrik in Dautphetal betreibt, die Bedeutung von Kunst als Medium kollektiver Erinnerung und Wissensvermittlung. Ihr aktuelles Werk „Gardinenstück“, das während des Stipendiums in New York entstanden ist, wird derzeit am Rudolphsplatz ausgestellt. Dieses Projekt verbindet Elemente ihrer Heimat Dachau, Marburg und New York und reflektiert die Bewegung und Transformation von Symbolen, Erinnerungen und Traditionen.
Die Veranstaltung zur Zertifikatsübergabe bot Raum für Austausch und Dialog zwischen Künstlerinnen und Künstlern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Interessierten. Begleitet wurde die Übergabe von einem angeregten Gespräch über Kunst und Erinnerung, bei dem neben Bolle auch die Psychologin Diana Kollenda und der Künstler Volker Schönhals Impulse einbrachten. Die Stadt zeigt mit der Unterstützung von Künstler*innen wie Bolle, wie wichtig es ist, Räume für künstlerisches Schaffen zu bieten und zugleich die kulturelle Vielfalt der Stadt zu bereichern. Die Ausstellung am Rudolphsplatz läuft noch bis Montag (16. Dezember) und lädt dazu ein, Bolles Werk vor Ort zu entdecken.
* pm: Stadt Marburg