Hermann Broch verbindet Kontinente. Der Arbeitskreis zu seinem Werk arbeitet künftig mit neuer transatlantischer Leitung aus Marburg und Carlisle.
Der „Internationale Arbeitskreis Hermann Broch“ hat ein neues Präsidium. Der Arbeitskreis vernetzt weltweit mehr als 200 Forschende aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Leitung übernehmen zwei langjährige Mitglieder. Das sind Prof. Dr. Doren Wohlleben von der Philipps-Universität und Prof. Dr. Sarah McGaughey vom Dickinson College Carlisle in den Vereinigten staaten von Amerika (USA).
Hermann Broch ist eine zentrale Figur für den Arbeitskreis. Er war ein jüdischer Kulturphilosoph, politischer Essayist und Romancier. Bekannt wurde er durch seine Roman-Trilogie „Die Schlafwandler“ und das Prosaexperiment „Der Tod des Vergil“.
1938 wurde Broch zur Emigration gezwungen. Im Exil in Princeton setzte er sich mit Intellektuellen wie Hannah Arendt und Albert Einstein für Menschenrechte und Friedensforschung ein. Brochs Werke sind in einer 17-bändigen Ausgabe beim Verlag Suhrkamp erschienen.
Zu seinem 80. Geburtstag übergab Prof. Paul Michael Lützeler von der Washington University in St. Louis in den USA die Leitung an seine Nachfolgerinnen, die das Netzwerk in enger internationaler Partnerschaft steuern. Bereits 2022 hatten Wohlleben und McGaughey in Marburg eine internationale Tagung zu Brochs Friedenspoetik und Massenwahntheorieausgerichtet. Im November 2024 nahmen Wohlleben und McGaughey ihre neue Rolle mit einem hybriden Workshop auf.
Er richtete sich an Masteranden, Doktoranden und Broch-Expert*innen aus aller Welt. Sein Ziel ist, vor allem junge Wissenschaftlerinnen und ‚Wissenschaftler zur Diskussion von Brochs freiheits- und demokratiebasierter Idee einer Internationalen Universität zu ermutigen. Der Arbeitskreis lädt seit seiner Gründung im Jahr 2001 dazu ein, in fächer- und kulturübergreifenden Netzwerken Brochs Werke zu analysieren und seine Ideen zu praktizieren.
Der Editor, Biograf und Broch-Experte Lützeler rief 2001 den „Internationalen Arbeitskreis Hermann Broch“ (IAB) ins Leben und dokumentierte jährlich dessen Geschichte. Abrufbar sind die Informationen auf <a href=“https://blogs.dickinson.edu/iab/geschichte-des-iabs/“ target=“_blank“>blogs.dickinson.edu/iab/geschichte-des-iabs/</a>.
* pm: Philipps-Universität Marburg