Für ihren ehrenamtlichen Einsatz wurden sechs engagierte Menschen mit dem Richtsberger Nachbarschaftspreis geehrt. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies hat die Auszeichnungen mit Ortsvorsteherin Erika Lotz-Halilovic verliehen.
Mit weiteren Richtsbergerinnen und Richtsbergern hat er sich für das außergewöhnliche Engagement im Stadtteil bedankt. „Mit diesem Preis zeichnen wir Menschen aus, die sich im kleinen, persönlichen Umfeld umeinander kümmern“, sagte Spieß. „Sie haben keinen Titel und kein Amt. Sie machen das einfach so. Mit dem Nachbarschaftspreis weisen wir darauf deutlich hin und sagen Danke.“
„Der Preis zeigt, dass es auch geschätzt wird, wenn Nachbarn füreinander da sind und das Miteinander pflegen“, ergänzte die Ortsvorsteherin. Es gibt sechs Preisträgerinnen und Preisträger des Richtsberger Nachbarschaftspreises.
Zu ihnen gehört Muminah Al-Soufi. Sie engagiert sich seit 2015 für Geflüchtete im Stadtteil. Zuerst unterstützte sie nahe Verwandte und wurde dann innerhalb kürzester Zeit Ansprechpartnerin für viele geflüchtete arabische Familien.
Ehrenamtlich übersetzt sie für diese Menschen, begleitet sie zu Ämtern, gibt seelischen Beistand und organisiert materielle Hilfe. „Sie unterstützt Menschen beim Ankommen in Marburg nicht nur, sie ist für viele von ihnen eine wichtige Vertraute geworden“, lobte Spieß. „Es ist wichtig, jemanden zu haben, der oder die Brücken baut.“
Al-Soufi bedankte sich:“Ich mache das gerne – auch weiterhin.“ Preisträger Heinz Christoff kümmert sich rund um die Häuser in seiner Nachbarschaft darum, dass kein Müll herumliegt. Er sorgt dafür, dass die Mülltonnen nicht unnötig überquellen oder quer herumstehen.
Außerdem sammelt er auch Zigarettenkippen und Müll am Kindergarten Eisenacher Weg auf, damit die Kinder die Kippen nicht in den Mund stecken oder den Müll anfassen. „Heinz Christoff räumt nicht nur den Müll weg“, sagte Spieß. „Er pflanzt außerdem Blumen rund um die Häuser in seiner Nachbarschaft und sorgt damit für ein einladendes Gesamtbild.“
Darüber hinaus liegt ihm der Umweltschutz am Herzen. Zudem kümmert er sich um die am Richtsberg lebenden Vögel.
Hannelore Jacob hält die große Grünfläche rund um das Haus Leipziger Straße 2 sauber. Sie sorgt dafür, dass Müll in den Mülltonnen landet.
„Mit viel Einsatz pflegt sie den Zugang zum Haus und den gesamten Eingangsbereich“, erklärte der Oberbürgermeister. „Dank ihr sieht es immer ordentlich und gepflegt aus.“
Jacob erwiderte bescheiden : „Ich kann es einfach nicht sehen, wenn Müll herumliegt.“ Wenn es mal nicht so sauber ist, setzt Jacob sich auf ihre freundliche Art mit den Mieterinnen und Mietern im Haus in Verbindung und kümmert sich darum, dass der Müll wieder da landet, wo er hingehört und die Grünanlagen gepflegt sind.
Gerhard Jans ist ein ausgesprochen hilfsbereiter und aufmerksamer Nachbar. Er achtet darauf, dass der Müll in seinem Umfeld ordentlich entsorgt wird oder hilft anderen, schwere Taschen die Treppe hinaufzutragen.
„Er achtet auf seine Nachbarinnen und Nachbarn und erledigt für sie Besorgungen in der Stadt, wenn sie krank sind oder keine Zeit haben“, lobte Spies. Dabei hört die Hilfe noch nicht auf: Er packt mit an wenn Sperrmüll hinausgetragen wird oder trägt neue Möbel mit hinein.
Dann hilft er beim Aufbau der Möbel und übernimmt auch mal kleine Renovierungsarbeiten in den Wohnungen. Auch bei den Stadtfesten packt er immer mit an.
Thomas Mosandl setzt sich ebenfalls sehr dafür ein, dass am Richtsberg kein Müll herumliegt. Er ist ständig mit großen Taschen und Säcken unterwegs, um den Müll aufzusammeln, zu entsorgen und in die richtigen Abfalltonnen einzusortieren.
„Er sorgt nicht nur vor seiner Haustür für Ordnung, sondern vom oberen Richtsberg bis zur Beltershäuser Straße“, berichtete das Stadtoberhaupt. „Dabei ist er immer höflich und freundlich, während er den Müll seiner Mitmenschen wegräumt.“
Regina Richter ist eine richtige „Kümmererin“. Sie achtet darauf, dass der Müll ordentlich entsorgt wird oder die Feuerwehrzufahrt nicht blockiert wird. Dabei kehrt sie vor dem Haus und macht auch im Gebäude sauber.
Richter übernimmt Fahrten mit ihrem Auto für Nachbarn, die selbst kein eigenes Fahrzeug haben. Sie nimmt auch an allen Veranstaltungen und Festen im Stadtteil teil und hilft dabei mit.
„Sie hört sich außerdem die Sorgen und Beschwerden ihrer Nachbarinnen und Nachbarn an und trägt diese dann beim Ortsbeirat vor“, betonte Spieß. „Sie ist eine Art Vor-Ortsbeirat.“ In den Interkulturellen Gärten kümmert sie sich um die Gemeinschaftsbeete und ganz besonders um die Rosenbeete. Der Richtsberger Nachbarschaftspreis wird gemeinsam von der Stadt Marburg und dem Ortsbeirat Richtsberg verliehen.
* pm: Stadt Marburg