Ein Vortrag Über Recht und Unrecht in der NS-Zeit beleuchtet die Rolle der Rechtswissenschaften von der Weimarer Republik bis in die Zeit des Nationalsozialismus. Prof. Franz Josef Düwell hält ihn am Montag (18. November) in der Alten Aula.
Die Rolle der Justiz vor und im Nationalsozialismus ist ein wichtiges Thema zur Selbstreflexion der Rechtswissenschaften und Gegenstand historischer Forschung. In seinem Vortrag „Die Rolle der Rechtswissenschaft und der Justiz in der Weimarer Republik und der NS-Zeit“ beleuchtet Prof. Franz Josef Düwell die Entwicklung des Rechts und das Selbstverständnis der Richterschaft während dieser düsteren Periode der deutschen Geschichte. Düwell ist ehemaliger Vorsitzender Richter am Bundesarbeitsgericht und Honorarprofessor an der Universität Konstanz.
Sein Vortrag geht auf bedeutende Verfahren und Urteile der NS-Zeit ein und analysiert die Auswirkungen der juristischen Entscheidungen auf das nationalsozialistische Unrecht. Ein besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung des Richterbilds und des Umgangs mit moralischen und rechtlichen Konflikten. Das sind Themen, die bis heute im rechtswissenschaftlichen Studium verankert sind. Paragraph 5a Absatz 2 Satz 2 im Deutschen Richtergesetz (DRiG) besagt, dass das Studium der Rechtswissenschaften die Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Unrecht umfassen soll.
Der Vortrag findet statt am Montag (18. November) ab 18.15 Uhr in der Aula der Alten Universität am Lahntor. Düwell war Vorsitzender Richter am Bundesarbeitsgericht. Er ist Honorarprofessor an der Universität Konstanz sowie Präsident der Arnold-Freymuth-Gesellschaft und der deutsch-japanischen Gesellschaft für Arbeitsrecht.
* pm: Philipps-Universität Marburg