Lebhafte Kindheit: Beratungsstelle für Hochbegabte erhält Anschlussfinanzierung

Hilfe bei Unter- oder Überforderung von Kindern bietet die Begabungsdiagnostische Beratungsstelle BRAIN der Philipps-Universität. Vom Hessischen Kultusministerium erhält sie nun eine Anschlussfinanzierung von knapp 960.000 Euro.
Seit bald 20 Jahren ist BRAIN zentrale Anlaufstelle bei Fragen zu Hochbegabung. Die erfolgreiche Arbeit kann nun bis ins Jahr 2023 weitergeführt werden.
„Über Hochbegabung gibt es viele verschiedene Meinungen, Mutmaßungen und Vorurteile“, erklärte Prof. Dr. Detlef Rost. „Dadurch sind viele Eltern und Lehrkräfte verunsichert, wenn sie glauben, ein Kind könnte hochbegabt sein.“
Der Leiter der Beratungsstelle am Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität fuhr fort: „Bei BRAIN finden Sie kompetente und erfahrene Ansprechpersonen, die verständlich und praxisnah Auskunft erteilen können, basierend auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen.“ Ziel sei, Eltern und Schule zu einer realistischen Sichtweise der Möglichkeiten und Grenzen der Kinder zu verhelfen und damit chronische Unter- oder Überforderungen zu vermeiden. Pro Jahr führt das Team von BRAIN rund 180 ausführliche fachpsychologische Beratungen durch.
BRAIN wurde von Rost im Oktober 1999 gegründet. Seitdem stellt das Projekt eine in dieser Ausrichtung einzigartige Anlaufstelle für Eltern, Lehrkräfte, Sonderpädagoginnen und -pädagogen, Erzieherinnen und Erzieher, Schulleitungen, Ärztinnen und Ärzte sowie Psychologinnen und Psychologen dar.
„Ein wichtiger Aspekt ist die Neutralität unserer Beratung“, betonte Rost. „Wir arbeiten völlig unabhängig vom Kultusministerium und den anderen Schulbehörden. Das schafft Vertrauen bei den Ratsuchenden; und bei Konflikten können wir vermitteln.“
Mit der nun zugesagten Anschlussfinanzierung wird die erfolgreiche Arbeit bis mindestens 2023 fortgesetzt. „Die Nachfrage nach einer qualifizierten Beratung ist nach wie vor sehr hoch“, berichtete Rost. „Mit der Förderung werden wir unsere Arbeit auf dem sehr hohen Standard, den wir erreicht haben, fortsetzen.“

* pm: Philipps-Universität Marburg

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