Mit Regionalität: Mittelhessischer Gemeinschaftsstand auf Messe in München

Trotz Herausforderungen blickt diemittelhessische Immobilien-Branche nach vorne. Kooperation schafft regionale Resilienz.
Mit einem Gemeinschaftsstand präsentierte sich die Region Mittelhessen von Montag (7. Oktober) bis Mittwoch (9. Oktober) auf der „EXPO REAL“ in München. Sie ist die wichtigste Immobilienmesse Europas. Das Regionalmanagement Mittelhessen hat den Stand zum 19. Mal organisiert. Diesmal geschah das mit 35 kommunalen und privatwirtschaftlichen Partnern. Darunter waren alle fünf Landkreise, das Regierungspräsidium, Städte, Banken und regionale Unternehmen.
Die Zukunft des Immobilienmarktes war das Thema der Messe mit mehr als 40.000 Teilnehmenden aus 75 Ländern und 1.778 Ausstellern. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen zeige sich die Branche vorsichtig optimistisch, leichte Zuversicht sei zu spüren. Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation sowie kostengünstiges Wohnen und neue Nutzungskonzepte standen im Fokus. Laut Messe haben die Teilnehmer die Bedeutung von Kooperationen und neuen Ansätzen betont.
„Es ist etwas Besonderes, dass unser regionales Immobilien-Netzwerk so vertrauensvoll und gut funktioniert“, sagte Geschäftsführer Jens Ihle von der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH am Mittelhessen-Stand. „Die Kooperationskultur von Projektsteuerung, Bauunternehmen, Handwerk, Kommune und Finanzierung schafft Resilienz auch unter schwierigen Marktbedingungen.“ Laut Rückmeldungen trage der Stand als Plattform für 35 Partner dazu bei.
Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich untermauerte die Bedeutung: „Durch den Gemeinschaftsstand ist Mittelhessen als beeindruckende Wirtschafts- und Wissenschaftsregion sichtbar und gemeinsam stark, auch neben Regionen wie Rhein-Main. Alle Standpartner können hier in einer hochwertigen Umgebung gute Gespräche führen.“ Wichtige Themen aus seiner Sicht waren die Flächenverfügbarkeit für Wohn-
oder Arbeitsplätze, bezahlbarer Wohnraum und vereinfachte, regulatorische Rahmenbedingungen. „Es braucht weniger hohe Standards für Bauprojekte.“, erklärte Ullrich.
Regulatorische Vereinfachung für mehr Planungssicherheit wünscht sich auch Vorstandssprecher Dr. Peter Hanker von der Volksbank Mittelhessen (VBMH). „Allgemein verbessert sich die Marktsituation bereits etwas. Was aber fehlt, sind klare, politische Rahmenbedingungen.“ Noch hielten sich Investoren aus einer gewissen Unsicherheit zurück, sowohl private als auch gewerbliche. Die Banken allein könnten dies nicht kompensieren, auch wenn die Zinsseite eine gewisse Entlastung verspreche. Besonders für das Thema Revitalisierung, Bauen im Bestand, seien klare Vorgaben wichtig – denn die Finanzkraft dazu sei im Gewerbe vorhanden.
Das regionale Fazit der Immobilien-Messe lautet: Die mittelhessische Resilienz ist ausgeprägt, da ist man sich einig. Weil die inhabergeführten und regional verwurzelten Marktteilnehmer Geduld mitbringen und zusammen agieren.
Bei den Projektentwicklern und Investoren sind daher konkrete Projekte in Arbeit und in Planung. Im Fachprogramm am mittelhessischen Gemeinschaftsstand wurden einige dieser Projekte vorgestellt.
Marburg als „heimlicher Wirtschafts- und Wissenschaftsgigant“ hat klargestellt: Hier sollen die Arzneimittel der Zukunft entwickelt werden. Zusammen mit der Philipps-Universität, der Pharmaserv GmbH und der Gemeinde Lahntal gab es einen vertiefenden Einblick in die intensive Kooperation und Zusammenarbeit von Universität, Stadt, Kommune und Unternehmen. Auf die Founders School folgt ein Innovation-Hub, soziale Projekte schaffen Innenstadtbelebung und Gewerbeflächen bieten neuen Raum für Innovation.
„Marburg bietet optimale Voraussetzungen“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Wir haben alle Bausteine, die es fürs Thema Life Science benötigt: die Universität mit klugen, jungen Köpfen, ein strukturiertes Startup-Ökosystem und innovative Unternehmen. In einer Stadt kurzer Wege können Innovationen produktiv und schnell entstehen. Das alles fördert letztlich auch die soziale Infrastruktur.“
In der Nachbargemeinde Lahntal wird zusätzlich zur Innenstadtbelebung viel passieren: Flächen werden ausgebaut und ein Ringverkehr soll die Nahverkehrsverbindung verbessern. „Aus dem Gebiet Spiegelshecke ist man in sieben Minuten in Marburg“, erklärte Bürgermeister Carsten Laukel. Auch die Infrastruktur innerhalb des Gewerbegebiets ist gut. „Wir haben eine Feuerwehr, wir bekommen noch eine DRK-Rettungswache. Wir haben alles vor Ort. Wenn wir die Stellschrauben jetzt richtig drehen, laufen wir in eine goldeen Zukunft.“

* pm: Regionalmanagement Mittelhessen, Gießen

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