21 Unternehmen haben das Gütesiegel „Interkulturelle Vielfalt LEBEN“ erhalten. Damit würdigen Kreis und Stadt Engagement für kulturelle Vielfalt.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat gemeinsam mit der Universitätsstadt Marburg das Gütesiegel „Interkulturelle Vielfalt LEBEN“ vergeben. Damit würdigten beide das Engagement von 21 Unternehmen, die sich für kulturelle Vielfalt in ihren Organisationen einsetzen.
„Der wirtschaftliche Erfolg unserer Region wäre nicht denkbar ohne Zuwanderung“, hob der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow hervor. „Wie kaum eine andere Region ist Marburg-Biedenkopf und sein wirtschaftlicher Erfolg auch von Neuzugezogenen und ihrer erfolgreichen Integration geprägt. Insofern ist es mehr als passend, dass wir ein solches Gütesiegel verleihen.“
Stadträtin Kirsten Dinnebier ergänzte: „Interkulturelle Offenheit ist wichtig für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolg in Marburg und im gesamten Landkreis. Menschen mit internationalem Hintergrund zu integrieren ist daher eine Bereicherung für die gesamte Gesellschaft.“
Für Zachow ist das Gütesiegel mehr als nur eine Auszeichnung: „Es steht für eine lebendige und aktive Gemeinschaft aus Unternehmen, die sich in besonderem Maße für die Integration und Förderung von Mitarbeitenden mit internationaler Geschichte engagieren.“ Dinnebier erläuterte: „Das Gütesiegel betont die Bedeutung einer wertschätzenden, solidarischen und fairen Zusammenarbeit und zeigt, wie kulturelle Vielfalt zum gemeinsamen Erfolg beiträgt.“ Auf diese Weise trage es dazu bei, interkulturelle Vielfalt und Inklusion in der gesamten Region zu stärken, waren sich Zachow und Dinnebier einig.
Arbeitgeber, die sich besonders für kulturelle Vielfalt in der Region einsetzen, können mit dem Gütesiegel ausgezeichnet werden, sodass ihr Engagement noch zusätzlich nach außen strahlt. Die jeweils besten Leistungen in den beiden Kategorien große beziehungsweise mittlere Organisationen und kleine Organisationen haben Stadt und Kreis zudem mit einem Preis geehrt. So erhielten die Sparkasse Marburg-Biedenkopf und das Hörstudio Suffert in Marburg ein Insektenhotel mit Samentüten für ihren besonderen Einsatz rund um interkulturelle Vielfalt in ihren Unternehmen.
Konzipiert wurde das Gütesiegel federführend von Prof. Susanne Maria Weber vom Institut für Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität gemeinsam mit dem Fachbereich Gleichstellung, Kultur und Vielfalt der Universitätsstadt Marburg. In einem breiten partizipativen Prozess wurde –
ausgehend vom Runden Tisch Integration – gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen – Menschen mit und ohne Migrationshintergrund – das Siegel entwickelt. Es wird für zwei Jahre verliehen.
Erstmals vergeben wurde es im September 2020. Die diesjährige Auszeichnung ist die fünfte. Für die Bewerbung müssen die Unternehmen einen Fragebogen ausfüllen. Dabei können sie in sechs Modulen überzeugen, in denen es unter anderem um das Ankommen in der Organisation geht oder darum, wie die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz gestaltet wird.
Die Bewerbungen werden von der Philipps-Universität wissenschaftlich bewertet und in einer Jury abgestimmt. Dieses Gremium setzt sich aus Vertretenden der Universitätsstadt Marburg, des Landkreises Marburg-Biedenkopf, der Philipps-Universität, des Ausländerbeirats Marburg, der Agentur für Arbeit Marburg, der Industrie- und Handwerkskammer (IHK) Marburg-Kassel und der Kreishandwerkerschaft Marburg zusammen.
Um den Austausch und die Vernetzung innerhalb der Unternehmen, die mit dem Gütesiegel ausgezeichnet wurden, zu fördern, bieten die Stadt Marburg und der Kreis regelmäßig Workshops an. Diese Veranstaltungen bieten den Unternehmen die Möglichkeit, ihr Wissen zu erweitern und voneinander zu lernen. Durch den gegenseitigen Austausch können die teilnehmenden Unternehmen die erfolgreichen Ansätze anderer Betriebe kennenlernen und in ihren eigenen Organisationen umsetzen.
Der nächste Workshop findet bereits am Mittwoch (6. November) von 12.15 bis 16.30 Uhr statt. Der Veranstaltungsort wird noch bekannt gegeben, die Teilnahme ist kostenlos.
Teilnehmen dürfen alle Unternehmen, die sich für interkulturelle Vielfalt interessieren oder bei der nächsten Bewerbungsrunde für das Gütesiegel mitmachen wollen. Eine Anmeldung ist bei Dr. Andrea Wagner von der Stadt Marburg unter der Telefonnummer 06421/201-1096 oder per Mail an Dr.Andrea.Wagner@marburg-stadt.de erforderlich. Weitere Informationen zum Gütesiegel „Interkulturelle Vielfalt LEBEN“ und zum Bewerbungsverfahren sind unter www.marburg.de/guetesiegel verfügbar.
Für Fragen steht Wagner unter den genannten Kontaktdaten zur Verfügung. Das Gütesiegel „Interkulturelle Vielfalt LEBEN“ haben die Adolf-Reichwein-Schule (ARS), Belle vie UG, das Berufsbildungszentrum Marburg (BBZ), CSL Behring GmbH, die GOLDfisch ART GmbH, die GSK Vaccines GmbH, das Hessische Landestheater Marburg (HLTM), Hörstudio Suffert GmbH & Co. KG, die Integral GmbH, die JUKO Marburg, das Kinderzentrum Weißer Stein Marburg-Wehrda, das Passmore College, die Praxis GmbH, Rewe EinsA GmbH Co. oHG, Rewemarkt Kaiser oHG, die Sparkasse Marburg-Biedenkopf (SKMB), die Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM) und die Volksbank Mittelhessen e.G.“ (VBMH) erhalten.
* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf