Ausgehändigt: Siegel für Sicherheit in Marburg

Die Universitätsstadt Marburg erhielt am Dienstag (1. Oktober) das KOMPASS-Sicherheitssiegel. Diese Auszeichnung würdigt die erfolgreichen Initiativen der Stadt zur Verbesserung der inneren Sicherheit und Lebensqualität der Stadt. 

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KOMPASS (KOMmunalProgrAmm-SicherheitsSiegel) ist eine Sicherheitsinitiative des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport. Die Initiative hat zum Ziel, bestehende Strukturen zu überprüfen. Gleichzeitig sollen Maßnahmen entwickelt werden, um sowohl das Sicherheitsgefühl als auch die tatsächliche Sicherheitslage vor Ort zu verbessern. Ziel ist es, passgenaue Lösungen zu finden, die die Sicherheit in der Gemeinde erhöhen. Dabei kommt der Prävention eine entscheidende Rolle zu. Darüberhinaus sollen lokale Sicherheitsbedürfnisse berücksichtigt werden. Zudem wird eine engere Zusammenarbeit zwischen Bürgerinnen und Bürgern, der Polizei und der Kommune gefördert.

Das KOMPASS-Programm existiert seit 2017. Die Stadt Marburg bewarb sich 2019 als eine der ersten Städte um die Teilnahme. Am Ende des Programms entscheidet das Hessische Innenministerium, ob einer Kommune das Sicherheitssiegel verliehen wird. Laut Staatssekretär Martin Rößler habe die Universitätsstadt alle Anforderungen erfolgreich erfüllt und könne das Siegel nun mit Stolz tragen.

Laut Rößler gilt Marburg als eine sehr lebenswerte und sichere Stadt, was auch auf die zahlreichen Präventionsmaßnahmen zurückzuführen sei. Neben diesen Maßnahmen spiele insbesondere die repressive Tätigkeit der Polizei eine wichtige Rolle. Polizeipräsident Torsten Krückemeier betont, dass hierbei ein angemessener Umgang mit dem Spannungsverhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit sowie zwischen Abwehr- und Schutzbedürfnis entscheidend sei. Die Polizei habe den klaren Auftrag, die Bürgerinnen und Bürger zu schützen und Straftaten zu verhindern. 

Des Weiteren habe sich besonders die Arbeit der Stadtpolizei bewährt. Ihre Hauptaufgabe ist es, Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum zu gewährleisten. Durch die Verdopplung der Polizeikräfte konnte die Präsenz der Polizei erheblich erhöht werden – eine Herausforderung, die nicht nur kostspielig, sondern auch sehr aufwändig war. Dennoch habe sie sich als äußerst lohnenswert erwiesen. Ein weiterer bemerkenswerter Neuzugang sei zudem Schäferhund Paul: Marburgs erster „vierbeiniger Polizeichef“.

Ein weiteres Element des KOMPASS-Programms ist der „Schutzmann vor Ort“, vertreten durch Polizeioberkommissar Manuel Starke. Er steht den Bürgerinnen und Bürgern als direkter Ansprechpartner zur Verfügung. Besonders gelobt wurde außerdem die enge Zusammenarbeit aller Netzwerkpartner, die entscheidend zum Erfolg des Programms beigetragen habe. Diese Kooperation umfasst die Stadt- und Landespolizei, die Zivilschutzbehörde, das Ordnungsamt sowie die Jugend- und Sozialämter und weitere Verwaltungsbereiche. Auch die Stadt und insbesondere die Bürgerinnen und Bürger spielen eine wichtige Rolle in diesem Netzwerk.

Darüber hinaus wies Spieß darauf hin, dass Kriminalität nie vollständig verhindert werden könne. Dennoch müsse der öffentliche Raum so gestaltet werden, dass die Menschen sich sicher und wohl fühlen. Er betonte, dass das Sicherheitsgefühl und die emotionale Sicherheit vieler Menschen besonders in der aktuellen Krisensituation wie der Migrationskrise erheblich leiden. Die Herausforderung bestehe daher darin, das subjektive Sicherheitsempfinden mehr mit der tatsächlichen Sicherheitslage in Einklang zu bringen. Insbesondere bei jungen Menschen müsse das Vertrauen in die Sicherheitsorgane gestärkt werden. Es sei wichtig, dass sie diese als neutrale Instanz wahrnehmen, an die sich im Bedarfsfall gewendet werden kann.

Abschließend hob Spieß hervor, dass die Verleihung des Sicherheitssiegels „keinen End-, sondern vielmehr ein Ausgangspunkt für künftige Aktivitäten“ darstelle. Das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger müsse kontinuierlich gefördert werden, um es auf einem hohen Niveau zu halten. In diesem Zusammenhang weise das Siegel die Richtung an, in die gemeinsam mit allen Kräften vor Ort gearbeitet werden solle. Denn Sicherheit „ist eine Aufgabe, die alle betrifft“ und nur durch aktive Zusammenarbeit und das Engagement aller erreicht werden kann. 


* Leonie Schulz

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