In Deutschland: Abtreibung ist immer noch strafbar

Einen Infostand zum „Safe Abortion Day“ hat die Stadt am Donnerstag (19. September) angekündigt. Aufgestellt wird er am Mittwoch (25. September) auf dem Marktplatz.
Der „Safe Abortion Day“ am 28. September ist ein internationaler Aktionstag für das Recht auf einen sicheren und legalen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen. Aus diesem Anlass wird am Mittwoch (25. September) von 12 bis 16 Uhr ein Infostand auf dem Marktplatz in der Oberstadt aufgestellt. Interessierte können sich dort unter anderem über die aktuelle Rechtslage informieren und an einem Quiz zu den Themen Verhütungsmittel und Schwangerschaftsabbrüche teilnehmen. Darüber hinaus wird Infomaterial zum Thema Schwangerschaftsabbruch in verschiedenen Sprachen ausliegen.
Der Infostand wird vom Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung der Universitätsstadt Marburg und der Beratungsstelle „pro familia“ organisiert. Vor Ort sind neben Stadträtin Kirsten Dinnebier auch Vertreterinnen und Vertreter des Gesundheitsamts des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Beratungsstellen Philippshaus.
„Nach wie vor ist der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland im Strafgesetzbuch geregelt“, berichtete Stadträtin Dinnebier. „Damit gilt ein Schwangerschaftsabbruch in Deutschland als Straftat und bleibt nur unter bestimmten Bedingungen folgenlos. Dies trägt dazu bei, dass ungewollt Schwangere immer noch gesellschaftlich verurteilt werden und über Abtreibungen wenig gesprochen wird. Deshalb arbeiten wir an diesem Thema, um die medizinische Versorgung für ungewollt Schwangere langfristig zu sichern und das Thema Schwangerschaftsabbruch aus der Tabuzone zu holen.“
Laut der ELSA-Studie 2024 zu „Erfahrung und Lebenslage ungewollt Schwangerer – Angebote der Beratung und Versorgung“ haben die meisten der ungewollt Schwangeren Angst davor, aufgrund einer Abtreibung gesellschaftlich verurteilt zu werden. Daran zeige sich, dass es eine Neuregelung außerhalb des Strafgesetzbuchs brauche und mehr über sexuelle und reproduktive Rechte gesprochen werden müsse, betonten die Leiterinnen Dr. Christine Amend-Wegmann vom Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung sowie Christine Karches von der Beratungsstelle „pro familia Marburg“.

* pm: Stadt Marburg

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