In Wolfsburg: Dokumentarfilm zur Verkehrswende in der Waggonhalle

Der Film „Verkehrswendestadt Wolfsburg “ möchte den automobilen Konsens aufbrechen. Mit einer anschließenden Diskussion wird er am Samstag (28. September) um 14 Uhr in der Waggonhalle gezeigt.
Thema des Dokumentarfilms ist ein Sozial-ökologischer Umbau. Der Film zeigt, wie kämpferische Arbeiterinnen und Arbeiter mit kreativen Aktivistinnen und Aktivisten den automobilen Konsens aufbrechen. „In zwei Jahren wird die erste Straßenbahn vom Band laufen.“ Das war die Ansage für die zweijährige Kampagne „VW steht nicht mehr für Volkswagen, sondern für VerkehrsWende“.
Im August 2022 ging eine Handvoll kreative Aktivistinnen und Aktivisten für zwei Jahre in die „Höhle des Löwen“ nach Wolfsburg, ins Herz der Automobilindustrie. Ihr Ziel war, den automobilen Konsens aufzubrechen –
durch kreative Kampagnen und bunte Aktionen gemeinsam mit kämpferischen Arbeiterinnen und Arbeitern ein Möglichkeitsfenster zu öffnen.
Die Krise der Automobil-und Zulieferindustrie ist da. Weit über 50.000 Stellen wurden in den letzten fünf Jahren verlagert oder vernichtet. Aber die Profite der Eigentümer wie Wolfgang Porsche oder dem Emirat Katar sprudeln dabei weiter. „Deswegen brauchen wir Konversion – den Umbau der Produktion auf Dinge, die wir wirklich brauchen – und Vergesellschaftung – die Fabrik denen, die darin arbeiten“, erklären die Aktivisten.
Dass die Aktionen Wirkung zeigen, wird in weit über 100 lokalen, bundesweiten und internationalen Presseberichten deutlich sowie auch der Repression seitens des Staats und Kapitals. Je eine Hausdurchsuchung zu Beginn und zum Ende der Kampagne, unzählige Prozesse und ein Kooperationsverbot aller städtischen Einrichtungen durch den CDU-Oberbürgermeister geben einen ersten Eindruck – hier wurde ein Nerv getroffen.
Der Film mit einigen Aktionsszenen und vielen Interviewpassagen zeigt die Wirksamkeit direkter Aktionen auf das gesellschaftliche Bewusstsein. „Es braucht nicht viele, um etwas zu bewegen“, lautet die Überzeugung der Aktivisten und Arbeiter. Es gehe darum die soziale und ökologische Frage zusammen zu denken und danach zu handeln. Nach der rund einstündigen Filmvorführung gibt es eine Diskussion mit dem Aktivisten Tobi Rosswog, um über den Umbau der Automobilindustrie in Austausch zu kommen.

* pm: Waggonhalle Kulturzentrum Marburg

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