Eine LOEWE-Spitzen-Professur erhält Dr. Georg Hochberg an der Philipps-Universität. Mit 2,8 Millionen Euro unterstützt das Land so das Exzellenzcluster „Microbes-4-Climate“.
Der Evolutionsbiologe Dr. Georg Hochberg erhält eine LOEWE-Spitzen-Professur an der Philipps-Universität. Das Land Hessen unterstützt damit das Forschungsvorhaben „Microbes-4-Climate“ in der Phase der Vollantragstellung im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. Anfang des Jahres hatte es erfolgreich die erste Hürde auf dem Weg zu einem Exzellenzcluster genommen. Die LOEWE-Professur wird über fünf Jahre mit rund 2,8 Millionen Euro aus LOEWE-Mitteln gefördert.
„Der bundesweite Exzellenzwettbewerb geht nun in die entscheidende Phase, und ich freue mich sehr, dass mit Dr. Hochberg ein international ausgewiesener Experte die hoch relevante Erforschung mikrobieller Beiträge zum Klimawandel unterstützt“, erklärte der Hessische Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Dr. Hochberg hat bahnbrechende Arbeiten zur molekularen Evolution von Proteinen geleistet. Seine Forschung bietet enorme Potenziale für Biotechnologie-Anwendungen und hat bereits unser Verständnis von Proteinstrukturen und -funktionen sowie die Ertragssteigerung von Nutzpflanzen verbessert.“
Grund der Klimakrise ist im Wesentlichen ein menschengemachtes Ungleichgewicht im Kohlenstoffkreislauf. Mikroorganismen spielen bei der Bildung und Umsetzung von Treibhausgasen eine Schlüsselrolle. Gleichzeitig bieten sie auch Möglichkeiten, diese Treibhausgase in klimaunschädliche Moleküle umzuwandeln.
Im Rahmen des Exzellenzclustervorhabens „Microbes for Climate“ (M4C) wollen Forschende in Marburg die Wissensgrundlage für einen zukünftig ausgeglichenen Kohlenstoffkreislauf schaffen. Das Team um Hochberg wird dabei der Frage nachgehen, wie im Laufe der Evolution die – für das Leben wichtigsten – Stoffwechselenzyme entstanden sind. Da es keine molekularen Fossilien gibt, sind die Details dieser Prozesse bislang noch unbekannt. Sie zu verstehen, ist jedoch von entscheidendem Wert für die Entwicklung neuartiger Enzyme, mit denen nicht zuletzt die Umwandlung von Klimagasen gelingen kann.
„Georg Hochberg ist ein herausragender und außergewöhnlicher Wissenschaftler, der wesentliche Fortschritte zur mikrobiologischen Forschung in Marburg beiträgt“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss. „Wir freuen uns, dass es mit Unterstützung des Landes Hessen gelungen ist, diesem Spitzenforscher an der Philipps-Universität eine Perspektive zu bieten und mit seiner Unterstützung das Exzellenzcluster M4C in unserem profilbildenden Forschungsschwerpunkt Mikrobiologie, Biodiversität, Klima voranzubringen.“
Seit 2019 leitet Hochberg die Forschungsgruppe „Evolutionäre Biochemie“ am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie. Zugleich ist er Nachwuchsgruppenleiter am Zentrum für synthetische Mikrobiologie der Philipps-Universität. Nach einem Biologiestudium und einer Promotion an der University of Oxford forschte er zuvor als Postdoc an der University of Chicago. 2022 erhielt er einen ERC Starting Grant.
Mit LOEWE-Spitzen-Professuren können exzellente – international ausgewiesene – Forschende für fünf Jahre zwischen 1,5 und 3 Millionen Euro für die Ausstattung ihrer Professur bekommen.
LOEWE-Start-Professuren richten sich an exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem frühen Stadium ihrer Karriere. Mit einer Ausstattung von bis zu zwei Millionen Euro für den Zeitraum von sechs Jahren sollen sie für den Wissenschaftsstandort Hessen gewonnen oder hier gehalten werden. Alle Informationen zum LOEWE-Programm inklusive der bisher vergebenen Professuren finden Interessierte auf loewe.hessen.de.
* pm: Philipps-Universität Marburg