Hiroshima und Nagasaki mahnen: „Atomwaffen abschaffen, Atomwaffenverbot durchsetzen!“ Das erklärte das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ am Donnerstag (1. August).
Am 6. August 1945 haben die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) die erste Atombombe auf Hiroshima und am 9. August 1945 die zweite auf Nagasaki abgeworfen. Über 70.000 Menschen waren auf der Stelle tot. 79 Jahre später beschließen die USA, auf deutschem Boden Mittelstrecken- und Hyperschallraketen zu installieren, die auch Atomsprengköpfe tragen können. Die Bundesregierung sagt das am Rande des 75 Nato Jubiläums ohne öffentliche Diskussion im Bundestag zu.
„Diese Entscheidung ist leichtfertig und unverantwortlich“, erklärte das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ dazu. „Wie soll es anders bezeichnet werden, wenn Politiker*innen auf der einen Seite schwören, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, aber auf der anderen Seite Deutschland und damit mehr als 84 Millionen Menschen in eine Zielscheibe für gegnerische Präventiv- oder Vergeltungsschläge verwandeln, anstatt sich ernsthaft für Friedensdialoge einzusetzen?“
Das Bündnis hofft, dass die Bevölkerung im Landkreis Marburg-Biedenkopf sich gegen diese Politik wendet und seine Forderungen unterstützt, die aus dem Gedenken an die nuklearen Kriegsverbrechen in Hiroshima und Nagasaki entstanden sind. Von der Bundesregierung fordert es nukleare Abrüstung auf Basis des Nichtverbreitungsvertrags für Atomwaffen und einen Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag, die geplante Beschaffung von atomwaffenfähigen F35-Kampfjets zu stoppen, die nukleare Teilhabe zu beenden und vorhandene US-Atombomben abzuziehen. „Keine Stationierung von neuen, atomwaffenfähigen US-Raketen auf deutschem Boden“ lautet die dritte Forderung. Ziel sei „ein Ende des Rüstungswahnsinns und der atomaren Eskalation in Europa“.
Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ lädt gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der Marburger Sektion der Internationalen Kampagne zur atomaren Abrüstung (ICAN) zu einer Veranstaltung zum Gedenken an die Atombombenopfer von Hiroshima und Nagasaki am Donnerstag (8. August) um 19 Uhr ins Rathaus ein. Referent ist Fabian Hämmerle von ICAN Austria. Österreich ratifizierte den Atomwaffenverbotsvertrag schon im Jahr 2018. Bereits 2017 erhielt ICAN International den Friedensnobelpreis.
Weitere Gelegenheiten, die Forderungen zu diskutieren und zu unterstützen, bieten die Mahnwachen für den Frieden, die jeden Samstag von 11 bis 13Uhr am Augustinerbrunnen stattfinden, die Veranstaltungen, die verschiedene Organisationen rund um den Antikriegstag am 1. September durchführen und die zentrale Friedensdemonstration in Berlin am 3. Oktober.
* pm: Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“