„3.000 Schritte mit dem Oberbürgermeister“ gab es auch in Cappel. Dorthin kam Dr. Thomas Spies zur Sommertour.
„Ab in den Süden“ ging es bei der zweiten Station der Sommertour von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. In Cappel kam er mit den Bewohnerinnen und Bewohnern dieses Stadtteils ins Gespräch. Mit dabei waren auch Nachbarinnen und Nachbarn aus Ronhausen, Bortshausen und Gisselberg. Geplaudert und diskutiert wurde beim Spaziergang durch den Ort und beim anschließenden geselligen Beisammensein.
Was bewegt die Menschen in Cappel? Was sehen sie 50 Jahre nach der Gebietsreform für Vorteile – und welchen Verbesserungsbedarf? Und wie gut läuft eigentlich das Quartiersmanagement in Cappel?
Oberbürgermeister Spies hatte einige Fragen mitgebracht. Umgekehrt hatten auch die Teilnehmenden bei der Sommertour einige Fragen an das Stadtoberhaupt dabei. „Damals – auf der Tour von Hanno Drechsler – sollten sich Stadt und Außenstadtteile kennenlernen; heute wollen wir mal schauen, ob Cappel sich schon daran gewöhnt hat, zu Marburg zu gehören“, scherzte Spies unter dem Gelächter der Besucherinnen und Besucher.
Sie trafen sich auf dem August-Bebel-Platz, um von dort aus auf einen Spaziergang durch den Stadtteil zu starten. Für den Spaziergang hatte Ortsvorsteher Peter Hesse einige Orte gewählt, um aufzuzeigen, was in Cappel gut läuft und wo die Menschen noch Wünsche haben. So ging es um das Alte Rathaus und die anstehenden Sanierungsarbeiten sowie den dringenden Wunsch, dass Vereine es künftig wieder nutzen und dort Räume für Chorproben und Co. finden können.
Außerdem machten die Anwesenden deutlich, dass sie sich eine Umgestaltung des August-Bebel-Platzes wünschen. Derzeit ist dort ein Parkplatz. Es sollte aber ein Treffpunkt werden sowie ein kleiner Festplatz für Dämmerschoppen und Cafénachmittage. Ideen gibt es viele.
„Bisher muss man aber für jede Sperrung des Platzes eine Genehmigung beantragen und es beschildern“, erläuterte Hesse. „Das kostet Zeit und Geld für die Vereine“ Deshalb müsse eine Alternative für die Parkplätze geschaffen werden, um mehr Raum für Begegnung zu bekommen. „Wir schaffen etwas viel besseres für den Ort, wenn wir hier einen Platz für Bewegung und Begegnung haben“, betonte der Ortsvorsteher.
Weiter ging es zum umzäunten Teich, bei dem die Cappelerinnen und Cappeler sich wünschen, dass der Zaun wieder entfernt werde – so dass der Teich aufgeweitet und wieder zugänglich würde. Es gab kleinere Wünsche – etwa nach einer regelmäßigen Reinigung der Gullis- und größere Wünsche etwa nach einer Sanierung der Sporthalle. Ein Mann, der gerade auf seinem Grundstück werkelte, nutzte die Gelegenheit und gab Spies mit, dass oft gegenüber seines Grundstücks so geparkt werde, dass er nicht von seinem Hof fahren könne.
Halt gemacht wurde auf dem Weg dann auch bei einem der besonderen Projekte in Marburg: Derzeit läuft der Neubau an der Erich-Kästner-Schule. Derweil werden die Kinder in Containern in Modulbauweise unterrichtet.
„Die sind sehr schön und modern und in jedem Fall viel besser als die vorigen Klassenräume“, erklärte Hesse. „Wir freuen uns schon auf die Eröffnung und einen modernen Schulunterricht in dem neuen Gebäude.“
Hendrik Schmitt vom Hochbau der Stadt war beim Spaziergang ebenfalls dabei und erklärte, dass der Rohbau noch im Juli starten werde, die weiteren Gewerke bald vergeben werden. Geplant sei die Eröffnung für 2027. Abgerundet wurde die Sommertour dann wieder von einer Bürgersprechstunde, bei der die Teilnehmenden in lockerer Atmosphäre zusammensaßen und verschiedene Fragen und Ideen mit dem Oberbürgermeister diskutierten oder sich einfach und direkt Infos aus der Stadtverwaltung anhörten.
Mit der Gebietsreform vor 50 Jahren begann der damalige Oberbürgermeister Dr. Hanno Drechsler eine Besuchsreihe in den neuen Marburger Stadtteilen, um einander besser kennenzulernen. Außerdem wollte das Stadtoberhaupt erfahren, welche Sorgen und Themen die Menschen in den Außenstadtteilen haben. Nun nimmt Oberbürgermeister Spies diese Idee zur Feier der Gebietsreform wieder auf und startet die neue Auflage der Reihe „3.000 Schritte mit dem Oberbürgermeister“ gezielt mit einer eng getakteten Sommertour in den Außenstadtteilen. An den Spaziergang in den Stadtteilen schließt sich immer eine Bürgersprechstunde an, um gemeinsam beisammenzusitzen und locker ins Gespräch zu kommen.
Die nächste Ausgabe von „3.000 Schritte mit dem Oberbürgermeister“ ist am Montag (22. Juli) um 16 Uhr in Michelbach. Treffpunkt für die 3.000 Schritte ist am Kunstrasenplatz, die Bürgersprechstunde findet im Bürgerhaus statt.
Am Dienstag (23. Juli) geht es um 16 Uhr am Bürgerhaus in der Marbach los. Im Anschluss an den gemeinsamen Spaziergang findet dort die Bürgersprechstunde statt. Die aktuellen Termine der Sommertour und auch der Bürgersprechstunde im Marburger Rathaus finden sich immer unter www.marburg.de/bürgersprechstunde.
* pm: Stadt Marburg