Gültekin zeigt Mut: Geboren, aufgewachsen und ermordet in Hanau

An Hanau erinnern soll eine Lesung mit Çetin Gültekin und Mutlu Koçak. Ihr Titel lautet „Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland“
Ihr Buch „Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland“ stellen Çetin Gültekin und Mutlu Koçak am Dienstag (19. März) im Theater am Schwanhof (TaSch) vor. Gültekin erzählt darin die berührende Geschichte seines Bruders. Am 19. Februar 2020 ermordete ein Attentäter in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven. Gökhan Gültekin war einer von ihnen.
Er war einer von denjenigen, die der rassistische Täter nicht in „seinem“ Land ertragen konnte. Für die Angehörigen begann damit ein Albtraum. Die Familie ist zerrissen zwischen Trauer und dem Kampf um Gerechtigkeit, denn immer wieder kommen neue Versäumnisse der Behörden ans Licht.
Çetin Gültekin zeigt: „Wir sind nicht „die Anderen“, wir sind ein Teil der deutschen Gesellschaft.“ Er setzt sich dafür ein, dass die Opfer und deren Geschichten nie vergessen werden – und kämpft unermüdlich gegen den tief verwurzelten Rassismus in Deutschland.
Çetin Gültekin wurde 1974 geboren. Von Beruf ist er Industriemechaniker. Bis zum rassistischen Terroranschlag vom 19. Februar 2020 war er selbständig und leitete eine Speditionsfirma. In Hanau geboren, aufgewachsen und immer noch dort lebend, wurde er nach dem Attentat zu einem der bekannten Gesichter im Kampf gegen Rassismus und für Aufklärung im Namen seines getöteten Bruders, aber auch für die anderen Opfer und Hinterbliebenen.
Mutlu Koçak wurde 1991 geboren. Der elernte Informatikkaufmann studierte Soziologie und Politikwissenschaften und arbeitet als Berater für Personalmarketing. In seiner Freizeit organisiert er soziale Aktionen und leistet ehrenamtlich Jugendarbeit speziell im Bereich Bildung, Musik und Sport. Als enger Freund unterstützt er Çetin Gültekin dabei, die Geschichte seines Bruders in einem Buch zu erzählen.
Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr. Tickets gibt es für 9 Euro und ermäßigt für 6 Euro.

* pm: Hessisches Landestheater Marburg

Kommentare sind abgeschaltet.