Theater zeigt Verschmutzung: Ilnur Albatros im HLTM

Ilnur Albatros

Theaterstück Ilnur Albatros im Kleinen Tasch (HLTM) Foto: Amelie Berting

Was kann man erleben, wenn man seinen Mut zusammen nimmt und losfliegt? Die Reise des Albatroskindes Ilnur lässt sich noch bis Sonntag (7. April) im kleinen Tasch begleiten.

Bisher hat Ilnur im Nest auf seine Eltern gewartet, doch nun meinen sie er ist bereit selbst zu fliegen. Aber was ist, wenn er gar nicht selbst fliegen will? Wie findet er seinen Weg wieder zurück, wenn er erst einmal losgeflogen ist? Was ist, wenn er gar nicht fliegen kann?

Jeder von uns hat einmal feststellen müssen, dass der erste Schritt besonders schwer ist. Doch vielleicht gibt es andere auf unserem Weg, die uns dabei helfen können diesen schweren Knoten im Bauch loszuwerden, damit wir endlich fliegen können. Wir nennen diesen Knoten „Angst“, aber in Ilnurs Bauch befand sich noch etwas ganz anderes, das ihn am Fliegen gehindert hat: Das war Plastik.

Dies unlebendige Etwas trifft Ilnur immer wieder auf seinem Weg. Während er neue Bekanntschaften schließt lernt er mehr und mehr über sich selbst, die Welt und wie all die anderen Lebewesen mit ihr verbunden sind. Nur dieses Unlebendige scheint keinen richtigen Platz in der Welt zu haben und doch gibt es hier so viel davon. Wenn er das Plastik wieder ausspucken konnte, kann die Welt es auch?

Der kleine Albatros möchte den anderen nun helfen, doch merkt schnell, dass er alleine nicht weit kommt. Er sucht deshalb Hilfe bei dem Menschenkind Rahel, das ihm geholfen hat das Plastik loszuwerden. Wenn Plastik von den Menschen kommt, dann müssen sie auch wissen, wie man es wieder weg bekommt. Doch Rahel ist sich nicht sicher, ob die anderen ihr zuhören. Sie ist doch erst neun.

Aber die Lage ist ernst. Plastik wird eine immer größere Bedrohung für Ilnur und all die anderen Lebewesen, aber alleine können sie nichts ausrichten. Deswegen gibt Rahel alles. Sie hat eine Stimme und kann für Ilnur zu den Menschen sprechen. Egal wie jung sie sind, wenn sie die Lage begreifen können, dann können es die Erwachsenen auch.

Nur zu dritt auf der Bühne schafften Faris Saleh, Mia Wiederstein und Marie Wolff ein fesselndes Schauspiel für klein und groß. Besonders die flinken Stunteinlagen Salehs begeisterten das junge Publikum. Auch die musikalische Begleitung hatte gefährliches Ohrwurmpotenzial. Nur die Einführung in das Stück wurde bis zum Schluss kaum wieder aufgegriffen. Es blieb daher unklar welche Rolle die Maschinen in Ilnurs Geschichte hatten.

* Amelie Berting

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