Um die Barrieren: Nach Notruf und Katwarn nun Beschlussvorlagen des Landtags

„Barrierefreier Notruf und Katastrophenwarnung waren 2017 ein erfreulicher Erfolg“, erklärte Franz-Josef Hanke. Für 2018 wünscht sich der AKBI-Vorsitzende barrierefreie Dokumente bei Behörden wie dem Land Hessen.
Seit 1998 kämpft der Arbeitskreis Barrierefreies Internet (AKBI) für barrierefreie Kommunikation. Der in Marburg ansässige Verein hat den Begriff „Barrierefreiheit“ vom Bauwesen auf das Internet übertragen. Damit hat er die Diskussion dazu in Deutschland maßgeblich geprägt.
Seit mehr als fünf Jahren setzt sich der AKBI für ein barrierefreies Katastrophenwarnsystem ein. Auch gehörlose Menschen sollen sofort alle wichtigen Informationen erhalten.
2017 wurde nun endlich ein solches System eingeführt. Bundesweit gibt es nun auch einen Notruf speziell für gehörlose Menschen. Das betrachtet der AKBI als Erfolg auch seiner Arbeit.
Für 2018 strebt der Verein die Bereitstellung von Behördeninformationen in allgemein zugänglichen Formaten an. Derzeit stellt beispielsweise das Land Hessen Parlamentsvorlagen und andere Dokumente als grafische PDF-Dateien online. Solche Dateien könnnen Blinde nicht über ihre Sprachausgabe erfassen.
„Es gibt aber auch andere PDF-Formate“, erklärt der stellvertretende AKBI-Vorsitzende Jens Bertrams. „Solche textbasierten PDF-Dateien können auch Blinde am sprechenden PC lesen.“
Deshalb fordert der AKBI nun alle Behörden auf, keine grafischen PDF-Dateien mehr zu verwenden. Entweder sollten sie textbasierte PDF-Formate bereitstellen oder die Texte gleich auf normalen Webseiten veröffentlichen.
„Der Zugang zur Information ist ein Menschenrecht“, betonte Hanke. „Der AKBI fordert dieses Recht ein. Das Land Hessen sollte hier mit einem vorbildlichen Beispiel vorangehen.“

* pm: Arbeitskreis Barrierefreies Internet

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