In Streik getreten sind die nichtärztlichen Beschäftigten beim Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM). Der dreitägige Warnstreik begann an Dienstag (13. Februar) in Marburg.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert 600 Euro mehr. Zur Untermauerung dieser Forderung traten zunächst die nichtärztlichen Beschäftigten am Universitätsklinikum auf den Marburger Lahnbergen in Streik, bevor am Mittwoch (14. Februar) das Personal an beiden Standorten und am Donnerstag (15. Februar9 dann die Mitarbeitenden des UKGM in Gießen in Ausstand treten. Die Geschäftsleitung hält den Streik für „unnötig“.
An einer Kundgebung vor dem Haupteingang des Marburger Universitätsklinikums haben am Dienstagmorgen rund 400 Beschäftigte teilgenommen. Zum Streik aufgerufen hat Verdi etwa 7.000 nichtärztliche Beschäftigte. Ein Notdienst sichert die Versorgung von Notfallpatienten ab, während aufschiebbare Operationen nicht stattfinden.
Die Gewerkschaft fordert 11 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 600 Euro monatlich. Die Verhandlungen darüber laufen bereits seit Dezember 2023. Die vierte Verhandlungsrunde ist für Montag (19. Februar) angesetzt.
Im Vorfeld wie auch am Verhandlungstag selbst möchte Verdi die Geschäftsleitung unter Druck setzen. Die Gewerkschaft kritisiert eine Verzögerungs- und Hinhaltetaktik der Arbeitgeberin. Ohne eine spürbare Lohnerhöhung sei der bereits ausgehandelte Entlastungstarifvertrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen wertlos, meinen die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter.
Die Beschäftigten beklagen einen deutlichen Personalmangel, der sie erheblich unter Druck setzt. Die Arbeitsbedingungen am UKGM sind seit Langem Gegenstand heftiger Kritik, die sich vor allem aber auch gegen die Privatisierung des 2005 fusionierten Universitätsklinikums im Jahr 2006 richtet. Seither hat es nahezu unaufhörlich Proteste der Bevölkerung und des Personals gegen die Privatisierung der Kliniken gegeben.
* Franz-Josef Hanke