Georg Büchners Dramenfragment „WOYZECK“ wird am Hessischen Landestheater Marburg (HLTM) aufgeführt. Regie führt die Theaterintendantin Eva Lange.
Die Premiere von Georg Büchners „OYZECK“ in der Regie von Eva Lange findet am Samstag (17. Februar) um 19.30 Uhr im Erwin-Piscator-Haus (EPH) statt. Um 19 Uhr wird es eine Einführung zu dem Stück geben.
Woyzeck ist in Bewegung, er hetzt von Demütigung zu Demütigung. In der Regie von Eva Lange wird er zwischen Dienen und Gehorchen zum Getriebenen. Das alles tut er, um zu überleben.
Woyzeck muss nicht nur seine eigene Existenz sichern, sondern auch die seiner Freundin Marie und seines unehelichen Kindes. So setzt er sich jeder Erniedrigung aus, jeder Zuweisung und das immerzu. Er wird zum Objekt der Wissenschaft und erledigt niedere Arbeit für den Hauptmann.
Er ist Betroffener der Armut und gewaltvollen Spaltung zwischen Arm und Reich. Er sehnt sich nach Stille und Ruhe, Sein können ohne Sorge. Doch stattdessen hört er unentwegt Stimmen – die Sätze der Anderen, die er immerzu ertragen muss ;oder sind es vielleicht gar seine eigenen?
#Er hört diese Sätze, die über ihn entscheiden und nichts anderes zulassen. So ist es auch als die Eifersucht ihn ergreift. Als er vermutet, Marie habe sich auf den Tambourmajor eingelassen. Wird auch er zu einem, der sich nicht entscheiden kann und zum Täter wird?
Historisches Vorbild für Büchners Dramenfragment ist Johann Christian Woyzeck, der am 2. Juni 1821 die 46-jährige Witwe Johanna Christiane Woost erstach. Nach einem langen Verfahren wurde er verurteilt und am 27. August 1824 auf dem Marktplatz in Leipzig öffentlich hingerichtet.
Büchners Fragment besteht aus Szenen, deren Reihenfolge immer neu gestaltet werden kann. Es ist ein Klassiker, in dessen Zentrum ein Mensch aus prekären Lebensumständen steht. Dieser Mann ist umgeben von Gewalt und der Frage nach Opfer- und Täterschaft.
Neben der Premiere am Samstag (17. Februar) ist WOYZECK am Freitag (23. Februar), am Samstag (24. Februar), Dienstag (27. Februar) und am Dienstag (26. März) im Erwin-Piscator-Haus zu sehen. Der Termin am 24. Februar ist eine „Pay-what-you-want-Vorstellung“, bei der die Zuschauenden selbst über ihren Eintritt bestimmen können. Das Stück ist geeignet für Menschen ab 14 Jahren.
* pm: Hessisches Landestheater Marburg