Ein Partnerprojekt der Philipps-Universität mit Kyiv erhält 104.000 Euro. Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften entwickelt einen integrierten deutsch-ukrainischen Studiengang.
Die Philipps-Universität erhält weitere 104.000 Euro vom Land Hessen, um im Projekt „EconBridge“ ein gemeinsames Studienangebot mit der ukrainischen Kyiv National Economic University (KNEU) im Fachgebiet Wirtschaftswissenschaften zu entwickeln. Das digital gestützte Lehrangebot solle eine Brücke zwischen den Bildungssystemen beider Länder bilden und ein Studium an beiden Unis samt Abschluss bieten.
„Unabhängig von ihrem Aufenthaltsort – ob in der Ukraine, in Deutschland oder einem anderen Land – sollen ukrainische Studierende ihr Studium fortsetzen und zu einem Abschluss kommen können“, erklärte Uni-Vizepräsidentin Kati Hannken-Illjes. Im Marburger Projekt „EconBridge“ konzipiert der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften einen neuen Masterstudiengang, der Teile der deutschen und der ukrainischen Studieninhalte miteinander verschränkt. Ukrainische Studierende, deren Studium durch den andauernden russischen Angriffskrieg unterbrochen wurde, können damit ihr Studium im Heimatland oder in Marburg fortführen, Studienleistungen kombinieren und erfolgreich abschließen.
Das Projekt besteht aus digitalen Kursen, wozu auch Deutschkurse zählen, sowie abgestimmte Lehr-Lernmaterialien. Mehr als 1.000 ukrainischen Studierenden hat das Projekt, das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gleichfalls Fördergelder erhielt, die Fortführung ihres Studiums ermöglicht und eine Perspektive auf einen erfolgreichen Studienabschluss eröffnet.
„Die Welt der Wissenschaft sollte eine Welt des Friedens sein“, erklärte die Hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Die großen Herausforderungen unserer Zeit können wir nur gemeinsam bewältigen – in internationaler Zusammenarbeit, nicht im Konflikt.“
Der völkerrechtswidrige Überfall der russischen Föderation auf die Ukraine sei ein Angriff auf die Freiheit in Europa und richte schweren Schaden für die Zukunft junger Menschen an, betonte Dorn. Das geschehe „nicht nur direkt im Krieg oder im Bombenhagel. Unsere Hochschulen leisten einen Beitrag, diesen Schaden abzumildern, und wir unterstützen sie dabei.“
Im sogenannten „Brückenprogramm Hessen-Ukraine“ fördert das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) sieben Kooperationsprojekte an vier Hochschulen mit insgesamt 300.000 Euro in der aktuellen Förderperiode. Die Mittel kommen beispielsweise Lehr- und Kooperationsprojekten zwischen hessischen und ukrainischen Hochschulen zugute oder ermöglichen spezifische Lehrveranstaltungen für geflüchtete ukrainische Studierende in Hessen.
* pm: Philipps-Universität Marburg